"Mit der Ausbildungsreform der Pflegeberufe wird eine zukunftsfähige, moderne und weiterhin qualitativ hochwertige Ausbildung gewährleistet, um die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen!" Mit diesen Worten haben sich Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl und die Geschäftsführerin der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe Bayern in einem Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt und um Unterstützung für den Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe aus dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundessozialministerium geworben. Hintergrund ist die damit geplante Zusammenführung der Ausbildungen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zu einer neuen, generalistisch ausgerichteten Ausbildung.
"Der Gesetzentwurf zielt auf den einzigen Punkt im Koalitionsvertrag, der die Berufsgruppe der Pflege direkt betrifft. Wenn er noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden soll, ist Eile geboten", so Claudia Hauck. "Die Erfahrungen, die in Modellausbildungen in den vergangenen Jahren gemacht wurden, sind durchweg positiv. Die Absolventen verfügen über eine hohe berufliche Handlungskompetenz, hohe Analyse- und Reflexionsfähigkeit sowie eine hohe Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Alle diese Kompetenzen ermöglichen es den Absolventen in ganz unterschiedlichen Bereichen zu arbeiten. Aktuelle Berufsbiographien zeigen, dass Pflegefachpersonen mittlerweile nur noch selten ihr Berufsleben lang in einer Einrichtung arbeiten. In der Altenpflege ist medizinisches Wissen aus der Krankenpflege genauso wichtig geworden, wie das Wissen um pflegerische Unterstützung zur Alltagsgestaltung. Im Krankenhaus ist jeder vierte Patient dementiell erkrankt und chronisch kranke Kinder erreichen dank moderner Medizin sehr häufig das Erwachsenenalter. Aktuell gehen diese Übergänge oft mit einem Bruch in der pflegerischen Versorgung einher. Deshalb ist eine Trennung der Pflegeausbildungen nach Lebensalter nicht mehr zeitgemäß."
Die Ziele der Ausbildungsreform werden nicht nur vom Landes-Caritasverband und der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe Bayern getragen, den Unterzeichnern des Briefs an Seehofer. Auch der Deutsche Caritasverband, die Diakonie, der Deutsche Pflegerat, der Bayerische Landespflegerat und die Bayerische Dekanekonferenz Pflege unterstützen den Gesetzentwurf.
Die Caritasgemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe Bayern e.V. ist ein Berufsverband, in dem katholische Männer und Frauen in Pflegeberufen organisiert sind. Er vertritt damit die Interessen von rund 200 Pflegefachpersonen in Bayern durch Stellungnahmen, Fortbildungen und Veranstaltungen.