Viele Menschen möchten ihre letzten Stunden zu Hause verbringen.
Zuhause, in gewohnter und sicherer Umgebung, die letzten Tage und Stunden des Lebens verbringen zu können – ein Wunsch, den viele Menschen haben. Die sogenannte Symptomkontrolle ermöglicht dies. Seit Anfang des Jahres gibt es im Freistaat dieses neue Angebot, das vom Hausarzt verordnet werden kann. Die Kosten tragen die Krankenkassen.
Um Betroffenen diesen Wunsch erfüllen zu können, ist eine eng abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegefachkräften nötig. Zur Koordination der Versorgung wird häufig der Hospizdienst eingebunden. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter sorgen zudem für die Entlastung der Angehörigen. Zahlreiche Pflegefachkräfte in den angeschlossenen Pflegediensten wurden bereits in Palliativpflege weiterqualifiziert. "Die für die Symptomkontrolle notwendigen Qualifikationen sind nicht Bestandteil der pflegerischen Grundausbildung", sagt Anita Kerscher. Die Referentin für Hospizarbeit und Palliative Care der Caritas Regensburg erklärt, worauf es ankommt: "Symptome, wie Angst, Atemnot oder Schmerzen, sind bei Palliativpatienten oft nicht sofort zu erkennen. Vor allem dann, wenn sich die Patienten nicht mehr artikulieren können. Aus diesen Symptomen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, ist Aufgabe des Pflegepersonals."
Enge Absprachen zwischen dem Fachpersonal der ambulanten Pflege und den behandelnden Ärzten seien hier entscheidend. Dabei müssten nicht nur die ärztlichen Anordnungen umgesetzt, sondern auch Wirkung und Veränderungen des Zustands während der Palliativpflege rückgemeldet werden. "Wir haben für unsere ambulanten Pflegedienste bereits zu Beginn des Jahres ein Palliativhandbuch eingeführt, das ihnen als Leitfaden dient", so Kerscher weiter. Es ermögliche den Pflegefachkräften, das vorhandene Wissen zu vertiefen und zu erweitern.
Schwerstkranke, sterbende Menschen zuhause zu begleiten, ist für das Personal eine herausfordernde Aufgabe – auch mental. Sie setzen sich deshalb gezielt mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander. Am Ende dient ihre Arbeit den Menschen, die sich bewusst dafür entschieden haben, zuhause sterben zu wollen. Sie nehmen ihnen Angst und Unsicherheit am Ende ihres Lebens.