Peter Häusler, Leiter der Fachambulanz in Schwandorf, ist einerseits froh, dass Menschen, die Probleme mit Suchtmitteln haben, den Weg zur Fachambulanz gehen. Die hohe Anzahl spricht auch dafür, dass die Beratungsstelle einen guten Ruf in der Region hat. "Aber der Anstieg macht uns große Sorgen, da die Anzahl der Menschen, die massive Konsumprobleme mit Drogen haben, wächst", so Häusler. 794 Klienten haben im vergangenen Jahr das Beratungsangebot wahrgenommen, 108 mehr als im Jahr 2018.
Besonders bei Alkohol und illegalen Drogen wie Haschisch und Crystal Meth, gibt es eine große Nachfrage nach Hilfe. Die Caritas bietet darüber hinaus auch Angebote zur Prävention und Untersützung an u.a. mit der Weiterbildung "Betrieblicher Berater für Sucht und psychische Gesundheit" für Mitarbeiter in Unternehmen. "Denn Sucht oder Probleme wie Depressionen machen nicht vor Werkstoren und Bürotüren halt", erklärt Diplom-Psychologin Marion Santl.
Helmut Würzl, Sozialarbeiter und Sozialtherapeut für Sucht, bietet seit letztem Jahr Vorbereitungskurse für die "Medizinisch-Psychologische-Untersuchung" (MPU) an. Die Nachfrage nach MPU-Kursen, die nach Suchtmittelmissbrauch im Straßenverkehr häufig absolviert werden müssen, um den Führerschein wieder zu erlangen, ist ebenfalls gestiegen.
Ebenso verstärkt wandten sich Menschen, die Probleme mit illegalen Drogen haben, an die Fachambulanz. 368 Klienten suchten 2019 Hilfe, 32 mehr als 2018. "Es ist heutzutage leider einfach, an Drogen zu kommen. Junge Leute nutzen oft das Internet", teilt die Suchttherapeutin Karin Schmittner mit.
Die umfangreiche Beratung der Fachambulanz für Suchtprobleme steht neben Betroffenen auch Angehörigen zur Verfügung. Aber der Slogan "No drugs" ist und bleibt die beste Methode, "sich gesundheitliche und viele weitere Probleme zu ersparen", resümiert Häusler.