Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer (hinten) segnete in Begleitung des Regenstaufer Pfarrers Christian Blank (Mitte) und Caritasdirektor Michael Weißmann das Caritas Alten- und Pflegeheim Hermann-Grötsch-Haus sowie die Bewohnerinnen und Bewohner.Foto: H.C. Wagner
Regenstauf - "Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden", eröffnete Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer mit Bezug zum Lukas-Evangelium (Lukas 19,9) seine Predigt zur Segensfeier des Caritas Alten- und Pflegeheims Hermann-Grötsch-Haus in Regenstauf und sprach von einem "Haus des Segens und der Begegnung". "Die Feier bedeutet eine Heiligung dieses Ortes, mit dem Altar als Symbol für Christus selbst und als Zentrum der Eucharistiefeier", sagte Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann. Der Caritasvorsitzende Domkapitular Michael Dreßel konnte eingangs über 100 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zahlreiche Ehrengäste zur Einweihung der Hauskapelle und des künstlerisch gestalteten Altars begrüßen.
"Unsere Caritas ist seit über 40 Jahren hier in Regenstauf engagiert", berichtete Caritasdirektor Weißmann. 1977 wurde in der Goethestraße ein Caritas Hermann-Grötsch-Haus errichtet, benannt nach dem Domdekan Prälat Hermann Grötsch. Als erster Vorsitzender des Caritasverbandes war er von 1953 an auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge tätig und hatte auch den Bau des Altenheimes vorangetrieben. Ende 2020 waren die Bewohnerinnen ins Eckert-Gesundheitszentrum umgesiedelt worden, damit an selber Stelle ein Alten- und Pflegeheim nach modernstem Standard errichtet werden konnte. "Auch ökologische Themen wieder der KfW-Effizienzhaus-55-Standard wurden bei der Planung der Baumaßnahme berücksichtigt", so Weißmann weiter.
Bürgermeister Josef Schindler (rechts) und Landrätin Tanja Schweiger (2.v.l.) sprachen Grußworte, Ricarda Hochmuth (3.v.l.) leitet das Hermann-Grötsch-Haus. Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer (4.v.r.) hatte mit dem Regenstaufer Pfarrer Christian Blank (3.v.r.) sowie Caritasvorsitzendem Domkapitular Michael Dreßel (l.) und Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann (2.v.r.) die Segnung gefeiert.Foto: H.C. Wagner
"Die Partner konzentrieren sich auf das, was sie am besten können: Die KWS übernimmt das Bauen, die Caritas die Pflege", erläuterte Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH, die erste Zusammenarbeit von Katholischem Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg (KWS) und der Caritas Regensburg bei einem Alten- und Pflegeheim. Mit einem Investitionsvolumen von 19,7 Millionen Euro entstand eine neue Heimat für bis zu 89 Bewohnerinnen und Bewohner nach modernstem Standard. Ins Konzept integriert ist eine Pflegeoase für Seniorinnen und Senioren mit höchstem Pflegebedarf. Für die Architektur zeichnet das Regensburger Büro Peithner Architekten verantwortlich. Für die wohnliche Atmosphäre sorgte Innenarchitektin Elke Rabl-Schmidt. Am 15. Mai 2024 erfolgte der Wiedereinzug der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner. In unmittelbarer Nähe zum Hermann-Grötsch-Haus entstanden 42 barrierefreie Wohnungen mit jeweils zwei Zimmern, nicht nur für Seniorinnen und Senioren, sondern auch für Pflegekräfte, Alleinstehende oder Paare.
Glaskreuze für die Bewohnerinnen und Bewohner: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Mitte) segnete gemeinsam mit Caritasvorsitzendem Domkapitular Michael Dreßel (links) und unterstützt von Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann die neuen Glaskreuze für die Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner.Foto: H.C. Wagner
Nach der Segnungsfeier besuchte und segnete Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer die Pflegeoase, die beiden Stockwerke des Hermann-Grötsch-Hauses und die Wohnungen im Nachbarbau. Zur Feier waren die ehemaligen Heimleiter Michael Drindl und Heimleiterin Maria Seidl gekommen. Bürgermeister Josef Schindler und Landrätin Tanja Schweiger sprachen kurze Grußworte und überreichten Geschenke an die jetzige Heimleiterin Ricarda Hochmuth, die mit ihrem Team die Feier vorbereitet hatte. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner wurden in die Segensfeier einbezogen. Sie durften nach der Segnung durch den Bischof den neuen Altar mit einem Tuch, einem Kreuz, Kerzen und einem Blumengesteck schmücken. Altar, Ambo und Tabernakel hat der Bildhauer Dominik Schleicher aus Fensterbach gestaltet. "Der Altar besteht komplett aus Eichenholz. Einzelne Kanthölzer bilden zusammen den Altarblock. Ihre Oberfläche ist an den Seiten geprägt von einzelnen Sägeschnitten die sehr dicht aneinander und in verschiedenen Tiefen angeordnet sind. Dadurch entsteht eine lebhafte aber gleichzeitig schlichte Oberfläche, die sinnbildlich für das gelebte Leben eines einzelnen Menschen steht", erklärte der anwesende Künstler sein eindrucksvolles Werk, "der Altar bildet ein festes Zentrum im Raum."
Das neue Gebäude des Caritas Alten- und Pflegeheims Hermann-Grötsch-Haus wurde wieder am ehemaligen Standort in der Goethestraße errichtetFoto: H.C. Wagner
Die Geschichte des Caritas Alten- und Pflegeheimes
Seit 1978 bietet die Caritas Regensburg Seniorinnen und Senioren in Regenstauf und Umgebung ein familiäres Zuhause mit bester Versorgung. Angesichts dringenden Renovierungs- und Modernisierungsbedarfs entschloss sich der Caritasverband nach über 40 Jahren für einen Neubau, der am bisherigen Standort errichtet werden sollte. Die Maßnahme wurde Ende des Jahres 2020 mit Umzug der Bewohner und Abriss des alten Gebäudes auf den Weg gebracht. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren während der Bauzeit im Eckert-Gesundheitszentrum in Regenstauf untergebracht.
"Die Partner konzentrieren sich so auf das, was sie am besten können: Die KWS übernimmt das Bauen, die Caritas die Pflege", sagte Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Die Caritas-Gesellschaft und Tochter des Diözesan-Caritasverbands Regensburg mietet das Gebäude langfristig vom KWS und sichert darin die Versorgung der Seniorinnen und Senioren.
Der Namensgeber Hermann Grötsch
Am 29. Juni 1924 wurde Hermann Grötsch (geb. am 16. November 1900 in Vohenstrauß, gest. am 21. Juni 1977 in Regensburg) zum Priester geweiht. Nach Stationen als Kooperator in Laberweinting wirkte er als Präfekt und Inspektor der Alten Kapelle in Regensburg. 1935 wurde er Domvikar und am 1. Mai 1941 Bischöflicher Sekretär. 1953 erfolgte die Ernennung zum Domkapitular. Ab 1. Juli 1963 wirkte er als Domdekan. Als erster Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes war Hermann Grötsch von 1953 an auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge tätig und trieb auch den Bau des Altenheimes in Regenstauf voran, dessen Eröffnung er nicht mehr miterleben durfte. Am 5. Juni 1968 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen.