Roland Batz (links) und Jürgen Beier (rechts) kamen nach Pilsen, um zusammen mit den tschechischen Caritas-Kollegen am Abend die Eröffnungsfeier zu "Pilsen - Kulturhauptstadt Europas 2015" zu sehen.
Caritas Regensburg
Bei der Caritas läuft die Zusammenarbeit bereits seit über 20 Jahren erfolgreich: Ein Blick auf die partnerschaftlichen Beziehungen der Caritas Regensburg und Pilsen.
Seit 1993 sind die Diözesan-Caritasverbände Regensburg und Pilsen miteinander verbunden. "Wir sind seit der ersten Stunde Partner und Freunde im christlichen Geist", sagt Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz. Die Pilsner Diözese und ihre Caritas wurden am 31. Mai 1993 gegründet. "Wir standen an ihrer Wiege und konnten sehen, wie sich die Caritas Pilsen immer weiter entwickelte", so Batz weiter. Für die Caritas im einst sozialistischen Land war das nicht so einfach. Viele Menschen waren verarmt, die Arbeitslosigkeit war hoch. Der Pilsener Caritasdirektor Jiri Lodr bringt es auf den Punkt: "Die Situation der Menschen war mit einem verfallenden Haus vergleichbar: Das Fundament brach weg und die Erneuerung musste von Grund auf erfolgen." Genau da setze die katholische Sozialarbeit an. Viele Menschen bekamen dadurch über die Jahre hinweg eine neue Perspektive.
Eine Freundschaft bewährt sich besonders in der Not
Roland Batz (links) und Jiri Lodr.Caritas Regensburg
In der Aufbauphase war auch die Erfahrung der Caritas-Kollegen aus Regensburg ein großes Geschenk. Im intensiven Austausch, durch gegenseitige Besuche und bei Fortbildungen lernten die Mitarbeiter voneinander. Seit 1993 fanden mindestens ein Besuch und ein Gegenbesuch pro Jahr statt. "Bei jedem Termin wurden konkrete soziale Projekte besprochen und vorgestellt", bestätigt der zuständige Abteilungsleiter der Caritas Regensburg, Jürgen Beier. Die gegenseitige Unterstützung bei Hochwasserkatastrophen (zum Beispiel 1999 oder 2013), der regelmäßige Mitarbeiteraustausch und Einladungen zu Feiern und Jubiläen beleben die langjährige Partnerschaft. Die Pilsener stellten bei der Jahrhundertflut in unserem Bistum, bei Fischerdorf, im Jahr 2013 zahlreiche ehrenamtliche Helfer und technisches Gerät zur Verfügung. " Da gab es überhaupt kein Zögern, für diese Unterstützung und eine solche Freundschaft sind wir dankbar", so Caritasdirektor Batz. Auch die Bischöfe beider Bistümer, Frantisek Radkovsky und Rudolf Voderholzer, sind und waren immer Förderer dieser Caritas-Kooperation. Auch unter Thomas Holub, der am 30. April zum neuen Pilsener Bischof geweiht wird, wird diese Zusammenarbeit sicher weiter Früchte für beide Seiten tragen.
Soziale Probleme machen vor keiner Grenze halt
Für die Zukunft wünschen sich beide Caritasverbände ein noch intensiveres Zusammenwirken der beiden Länder, besonders in der Politik, zum Wohle der Menschen vor Ort. Aus diesem Grund begrüßt die Caritas auch die Absichtserklärung beider Regierungen. Die Taten müssten jetzt folgende. Es seien noch zahlreiche Schranken und Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen. "Soziale Probleme machen nämlich vor keiner Grenze halt", sagt Batz.