Nachgefragt zum Thema „Sonnenzug“
"Wir möchten Bewegung stiften!": Caritas-Abteilungsleiter Stefan Schmidberger zu den Zielen und Hintergründen des Caritas-Sonnenzuges.Caritas Regensburg
Herr Schmidberger, Sie rufen jedes Jahr zu Spenden für den Sonnenzug auf. Was macht den Sonnenzug so lieb und teuer?
Die Aktion "Sonnenzug" gibt es bereits seit 45 Jahren. 1971 ging zum ersten Mal eine "Fahrt in den Frühling" mit 280 Teilnehmern nach Viechtach. Seither ist der Sonnenzug in jedem Jahr ins Grüne gefahren. In den Jubiläumsjahren (10 und 25 Jahre) fuhr er sogar zweimal. Zum einen sind die Kosten für diese Aktion gestiegen. Zum anderen gibt es immer mehr ältere, pflegebedürftige oder behinderte Menschen, die eine kleine Rente haben und deshalb den Eigenbeitrag häufig nicht mehr aufbringen können. Viele fahren schon seit Jahrzehnten mit. Wir sind so etwas wie eine kleine Familie geworden, die immer wieder neue Mitglieder hinzubekommt. Über 100 ehrenamtliche Helfer und ein Ärzteteam sorgen für die Sicherheit und Betreuung an diesem Tag. Dank unserer Helfer von Caritas und Malteser Hilfsdienst können Gäste mit eingeschränkter Mobilität und Pflegebedarf sorgenfrei mitfahren.
Wo geht es in diesem Jahr hin?
Die oberbayerische Gemeinde Benediktbeuern ist am 4. Juli Ziel des 47. Regensburger Sonnenzuges. Der agilis startet in diesem Jahr um 7.31 Uhr vom Hauptbahnhof Regensburg. Nach einer knapp dreistündigen Fahrt geht es vom Bahnhof Benediktbeuern zum Kloster St. Benedikt. In der dortigen Basilika feiern wir gemeinsam mit dem Caritasdirektor eine feierliche Messe. Nach einem wohlverdienten Mittagessen und einer Kaffee-und-Kuchen-Pause haben die Tagesurlauber den restlichen Nachmittag zur freien Verfügung. Neben einer Führung durch das Kloster kann auch der Kräuter- und Meditationsgarten der Klosterbrüder besucht werden. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 740. Seit 1930 wird es von den Salesianern Don Boscos bewohnt und verwaltet. Derzeit leben dort etwa 30 Brüder.
Warum ist der "Sonnenzug" für die Teilnehmer so wichtig?
Es gibt auch bei uns viele Menschen, die das ganze Jahr oft allein in ihren Wohnungen leben und nur wenig Besuch bekommen. Und: Menschen mit Behinderung können zum Beispiel nicht einfach in ein Reisebüro gehen und einen Urlaub buchen. Beim Sonnenzug kommen diese wenigstens einmal im Jahr aus ihrer alltäglichen Umgebung raus und erleben mit uns einen abwechslungsreichen Tag. Letztendlich wollen wir durch diese Aktion Begegnungen stiften; zwischen Alt und Jung, zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sowie zwischen Gesunden und Kranken. Oft entstehen durch den Sonnenzug Patenschaften oder Freundschaften fürs Leben. Außerdem ermutigen mich die positiven Rückmeldungen von den Teilnehmern während und nach dem Sonnenzug, diese Aktion durchzuführen.
Unter der lachenden Sonne einen unvergesslichen Tag erleben. Seit 45 Jahren organisiert die Caritas Regensburg die alljährliche Fahrt. Logo des Caritas-Sonnenzuges
Was kostet der Sonnenzug für den Teilnehmer?
Der Eigenbeitrag staffelt sich nach der Höhe der Rente des Teilnehmers. Aus den genannten Gründen wollen wir den Teilnehmerbetrag so niedrig wie möglich halten. Deshalb brauchen wir zur Finanzierung des Sonnenzuges die Spenden. Ich bin sehr dankbar, dass wir die Mittelbayerische Zeitung und die Katholische Sonntagszeitung als Medienpartner von Anfang an auf unserer Seite haben.
Wie kann man die Aktion unterstützen?
Zur Finanzierung des Sonnenzuges hilft jede kleine und große Spende Es würde mich freuen, wenn vielleicht einmal die ein oder andere Aktion in einer Pfarrgemeinde zugunsten des Sonnenzuges der Caritas durchgeführt würde. Die Sonnenzuggäste kommen zum größten Teil aus den Pfarreien. Beim Sonnenzug gelingt Gemeinschaft und Integration. Die Aktion ist also eine sehr gute und konkrete Sache, für die es sich einzusetzen lohnt. Und: Wir suchen Paten für den Sonnenzug. Eine Patenschaft für einen älteren oder behinderten Sonnenzugteilnehmer kostet 100 Euro.