Die erste Akademie-Leiterin Ingrid Bäumel (links) und ihre Nachfolgerin, die heutige Geschäftsführerin der Katholischen Akademie, Agnes Bachmann, präsentierten nicht nur 50 Jahre Erfolgsgeschichte, sondern auch einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Institution.Foto: H. C. Wagner
Regensburg. "Diese Einrichtung hat Zukunft und Potenzial für die nächsten 50 Jahre", blickte Agnes Bachmann, Geschäftsführerin und Leiterin der Katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V., in die Zukunft der Caritas-Bildungseinrichtung in der Ostengasse. Im Dialog mit der ersten Leiterin, Ingrid Bäuml, ließ Bachmann beim Neujahrsempfang mit zahlreichen geladenen Gästen die Entwicklung der Akademie Revue passieren und blickte in Zukunft der Bildungseinrichtung. "Wir entwickeln hier Wertebrillanten", unterstrich sie die Qualität der Ausbildung sowie der Teilnehmenden am breiten Fort- und Weiterbildungsangebot, denn "ohne Werte bleibt Hilfe nur ein Wort."
"Weisheit ist etwas, das man schaffen kann", wies Dr. Andreas Magg, seit nunmehr einem Jahr Vorstandsvorsitzender der Katholischen Akademie, auf die Bedeutung der Bildungseinrichtung hin. Bereits bei der Gründung der Akademie vor 50 Jahren war den Verantwortlichen klar: Pflege ist ein gesellschaftlicher Auftrag. Deshalb lohne es sich, in die berufliche Fort- und Weiterbildung zu investieren. Damals wie heute sei darin auch der besondere Auftrag von Kirche und Caritas zu sehen. Die breite Palette der Angebote ist in einer 200-seitigen Broschüre übersichtlich zusammengefasst.
Gemeinsam kann man Weisheit schaffen: v.l.n.r. Agnes Bachmann, Landes-Caritasdirektor Dr. Andreas Magg, Ingrid Bäumel, Dr. Susanne Pauser, Vorständin für Personal und Digitales beim Deutschen Caritasverband, und Diözesan-Caritas-Direktor Michael Weißmann H. C. Wagner
Gegründet wurde die Akademie als "Katholisches Fortbildungsinstitut für Krankenpflege", da es zum damaligen Zeitpunkt in Bayern keine fundierte Fort- und Weiterbildung für Pflegefachkräfte gab. Mit einer "geliehenen Schreibmaschine und einem Packen Briefpapier" hatte Gründungs-Geschäftsführerin Ingrid Bäuml zum 1. Juli 1975 die Herausforderung in Regensburg angetreten. Die Kinderkrankenschwester und Lehrerin "mit Leib und Seele" verfolgte eine klare Motivation: "Hier kann ich noch etwas einbringen in die Pflege." Als erstes schrieb sie alle Krankenhäuser in Bayern mit einer einfachen Botschaft an: "Uns gibt es jetzt." Die Strategie ging auf. Die Akademie und das Gästehaus, das übrigens auch touristisch gebucht werden kann, erfüllen den Standort in der ehemaligen Residenz der Passauer Bischöfe in Regensburg mit Leben. "Innovativ, christlich und lebendig" hat sich als Slogan bewährt. Die Einrichtung heißt seit 1999 "Katholische Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern".
"Es ist bezeichnend, dass alle sieben diözesanen Caritasverbände in Bayern, der Landescaritasverband, der Deutsche Caritasverband sowie der Katholische Krankenhausverband in Bayern Gründungsmitglieder waren", sagte Dr. Susanne Pauser, Vorständin für Personal und Digitales beim Deutschen Caritasverband und verwies damit auf die breite Basis dieses wegweisenden Projekts: "Ich gratuliere zu 50 Jahren hervorragender Qualifikationsarbeit für Fach- und Führungskräfte im Geiste und Auftrag der Caritas, ebenfalls zu vielen Jahren qualifizierter Organisationsentwicklung." Man könne nicht hoch genug einschätzen, wie sehr dieses Angebot zur Stabilität und Resilienz von Menschen und Organisationen in herausfordernden Zeiten beitrage.
Eva Herrmann, Kulturförderpreisträgerin der Stadt Regensburg, am Klavier und Koloratursopranistin Ilonka Vöckel gaben der Veranstaltung mit einem breiten musikalischen Spektrum von Mozarts Alleluja aus "Exultate Jubilate" bis hin zu Cole Porters thematisch passendem "I get a kick out of you" aus dem Musical "Anything goes" auch kulturell eine wertvolle Note.
Prädikat wertvoll: Koloratursopranistin Ilonka Vöckel und Eva Herrmann am Klavier setzten ansprechende kulturelle Akzente beim Neujahrsempfang.Foto: H. C. Wagner