Landrätin Tanja Schweiger gratuliert Heimleiter Manfred Lichtl zum 40-jährigen Jubiläum. Gabriele Thomann
Im Gasthaus Englberger fand am 24. September 2021 die 40-Jahrfeier des Caritas Alten- und Pflegeheims Sünching statt. Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist der Caritasverband für die Diözese Regensburg als Träger und seit 1. Januar 2020 als Gesellschafter der neuen "Caritas Wohnen und Pflege gGmbH" für das Altenheim zuständig. Manfred Lichtl sieht dies als eine "gute Entscheidung für die Gemeinde Sünching und die Menschen in der Umgebung" an.
Sowohl Landrätin Tanja Schweiger, die eine besondere Beziehung zwischen Landkreis und dem Altenheim Sünching betonte, als auch Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer, die ihre langjährige Verbundenheit mit dem Heim herausstellte – hoben die Bedeutung des Altenheims Sünching hervor. Bürgermeister Robert Spindler freut sich darüber, in seiner Gemeinde ein solch gut geführtes Heim zu wissen. Hier stehe der Mensch im Mittelpunkt. Neben Caritasdirektor Michael Weißmann wurden sie alle als Ehrengäste des Abends im Gasthaus Englberger begrüßt.
Geehrt wurden langjährige Mitarbeiter, die teilweise 25, 30 oder 40 Jahre im Altenheim Sünching gearbeitet hatten. Karl Boiger, der 25 Jahre als Pflegefachkraft im Dauernachtdienst tätig war wurde nachträglich für 2020 geehrt. Verwaltungsfachkraft Brigitte Kamseder und Pflegefachkraft Danuta Syrnicka, die ebenfalls 25 Jahre verzeichnen, wurden ebenfalls ausgezeichnet. Als wahres Original geliebt und geschätzt wurde Sophie Simeth genannt, sie war Gerontofachkraft im Altenheim, die nach 40-jähriger Betriebszugehörigkeit in den Ruhestand geht. Dienstältester Mitarbeiter und Koch ist Willi Eisenhut, welcher auf 40 Jahre Caritas zurückblicken kann. Hausintern wurden außerdem Christa Schneider, Maria Winkler, Maria Maurer und Elisabeth von Knoblauch geehrt.
Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer hob die Bedeutung des Altenheims Sünching hervor und betonte ihre Verbundenheit. Gabriele Thomann
Weit zurückreichende Geschichte des Altenheims Sünching
Doch die 40-jährige Geschichte des Altenheims in Zusammenarbeit mit der Caritas ist nur ein Bruchteil der Entwicklung, die seit der Eröffnung des "Gräflich Seinsheimischen Josef´s Spital" im Jahre 1847 stattgefunden hat. Zu Anfang der Krankenhausgeschichte und Altenpflege kümmerten sich hier zum Beispiel nur Ordensschwestern um Menschen, die krank oder hilfebedürftig waren.
Mittlerweile ist das Team gewachsen, multiprofessionell und umfasst Mitarbeiter beider Geschlechter aus verschiedensten Ländern und mit unterschiedlichsten Glaubens- und Gesellschaftsentwicklungen. Diese Tatsache begrüßt Lichtl und betont zugleich, dass die Biografiearbeit beispielweise ein wichtiger Baustein der heutigen Bewohnerversorgung sei. Doch natürlicherweise sei es genauso wichtig wie schwierig, die Interessen und Gruppierungen der Mitarbeiter im Hause zusammenzuführen.
Jüngere Geschichte und Herausforderungen der Corona-Pandemie
Die letzten beiden Jahre der Corona-Pandemie hätten laut Lichtl "gezeigt, wie groß plötzlich die Pflege und der Schutz unserer Bewohner im Zentrum der verantwortlichen Politiker standen." Trotz der lobenswerten Ansätze, wie Brotzeiten für die Mitarbeiter, Applaus, Dankesworte, Prämien und einer positiven Gehaltsentwicklung – wobei letztere leider nur im Pflegebereich zu verorten ist – sieht Lichtl die Zukunftsfragen in der Betreuung und Versorgung der Bewohner im Heim noch nicht gelöst. Der Verlust von Fachkräften und der Mangel an Auszubildenden, die nachkommen, sei ein Problem, dem man entgegenwirken müsse.
Karl Boiger, Brigitte Kamseder, Danuta Syrnicka und Sophie Simeth nehmen ihre Auszeichnung entgegen und freuen sich über die Wertschätzung. Gabriele Thomann
Ausblick und Wünsche für die Zukunft
Wichtig wäre vor allem ein besserer Stellenschlüssel in allen Bereichen der Einrichtung. Diese umfassen Pflege, Hauswirtschaft mit Reinigung, Küche und Hausmeister, aber auch die Verwaltung – gerade diese wird zunehmend mehr belastet. Die Politik müsse die Defizite der letzten Monate aufarbeiten und die Bedingungen in den Alten- und Pflegeheimen nachhaltig verbessern. Lichtl sieht "keine gute Zukunft auf die Pflegeeinrichtungen zukommen, wenn hier nicht bald etwas passiert."
Der Wunsch nach einer guten Verpflegung, einem sauberen Zimmer und einer guten Hygiene in allen Bereichen des Hauses sei neben einer zuverlässigen und kompetenten Administration etwas, das sich alle wünschen und von dem vor allem alle profitieren.
So dankt Heimleiter Lichtl in seiner Rede allen Mitarbeitern im Caritas Altenheim Sünching von Herzen. Diese haben trotz oder gerade wegen der widrigen Umstände, sehr viel geleistet. Mit viel "Gemeinsamkeitsgefühl in allen Bereichen und einem gegenseitigen Ermuntern sind wir einigermaßen glimpflich auch durch die letzten zwei Jahre gekommen. Vielen Dank für euren tollen Einsatz.", so Lichtl. Sein Dank richtete sich ebenfalls an die Helfer und Unterstützer aus dem näheren Umfeld, wie den Damen des katholischen Frauenbunds.
Zum Schluss formulierte Manfred Lichtl ein paar Verse, die seine Traumvorstellung von einem besseren Altenheim veranschaulichen und hoffentlich – mit viel Herzblut und Zusammenhalt – wird aus der Traumvorstellung ein Stück weit ein Ausblick für die nächsten 40 Jahre werden.