Caritasdirektor Weißmann (links) bei der Pressekonferenz im Rathaus, zusammen mit Sandro Galitzdörfer und Dr. Rüdiger Hettler.Caritas Regensburg/Weigl
Bewohner und Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheimes St. Martin in Neustadt an der Waldnaab kamen nach einem Brand heute Nacht mit dem Schrecken davon. Um 00.39 Uhr traf der Notruf bei der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz ein. Bereits drei Minuten später waren die ersten Rettungskräfte vor Ort. Alle Bewohner wurden umgehend in die benachbarte Schulturnhalle evakuiert. Im Laufe des Tages werden sie nun in umliegende Pflegeheime verteilt. Die genaue Ursache des Unglücks ist noch unklar. Derzeit prüfen die Gutachter des Landeskriminalamtes den Schaden. Wahrscheinlich hat ein technischer Defekt im Maschinenraum den Brand ausgelöst.
Caritasdirektor Weißmann (2.v.l.) war bereits früh am Morgen vor Ort, um sich persönlich bei den Mitarbeitern und Helfern zu bedanken.Caritas Regensburg/Weigl
"Der perfekten Zusammenarbeit aller beteiligter Hilfskräfte ist es zu verdanken, dass ein größeres Unglück verhindert werden konnte", sagte Caritasdirektor Michael Weißmann. Er machte sich persönlich vor Ort ein Bild von der Situation. Er dankte den Rettungskräften vom Roten Kreuz, vom Technischen Hilfswerk, von Feuerwehr und Polizei für deren beherzte und professionelle Arbeit. Bereits wenige Minuten nach dem Alarm wurden 81 Bewohner bis in die frühen Morgenstunden von Atemschutztrupps evakuiert und zunächst in die nahe gelegene Turnhalle des Gymnasiums gebracht. Die Pflegekräfte des Heimes halfen bei der Evakuierung und begleiteten die Bewohner. Allen voran Heimleiterin Stefanie Schricker, die ebenfalls bereits gegen ein Uhr Nachts vor Ort war.
Heimleiterin Stefanie Schricker organisierte, informierte, betreute, sondierte und koordinierte – ohne Hektik und immer auf Augenhöhe.Caritas Regensburg/Weigl
"Es gibt keine schwerwiegenden Verletzungen bei den Bewohnern, und vor allem keine Verletzungen aufgrund von Brand oder Rauchentwicklung", bestätigte Dr. Rüdiger Hettler, leitender Notarzt. Es waren schnell 13 Notärzte vor Ort. Sieben Personen, die schwerer pflegebedürftig sind, wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, um sie dort bestens versorgen zu können. Es gab auch keinerlei Verletzungen bei den Helfern zu beklagen.
Rettungskräfte von Feuerwehr und vom Roten Kreuz waren wenige Minuten nach Auslösen des Brandmeldesystems zur Stelle. Insgesamt waren bis zum Mittag 350 Hilfskräfte im Einsatz, davon 134 allein vom Roten Kreuz. "Die Zusammenarbeit mit der Caritas und allen anderen Kräften war tadellos", sagte Sandro Galitzdörfer, Geschäftsführer des Kreisverbandes des Roten Kreuzes in Weiden.
Die genaue Brandursache ist noch nicht bekannt. Derzeit untersuchen Experten des Landeskriminalamtes die Unglücksstelle. Vieles spricht für einen technischen Defekt. Menschliches Versagen ist auszuschließen.
Die Turnhalle des Gymnasiums wurde zum Pflege- und Betreuungsort umfunktioniert.Caritas Regensburg/Weigl
Bis heute Nachmittag sollen alle Bewohner in umliegende Einrichtungen gebracht sein. Dort können sie kurzfristig unterkommen. Wann das Alten- und Pflegeheim St. Martin wieder den Betrieb aufnehmen kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Das Heim ist bis auf weiteres geschlossen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Bewohner schnell wieder in die Region zurückholen zu können", sagte Caritasdirektor Weißmann. Er sei dankbar, dass umliegende Heime so kurzfristig und für den Notfall Bewohner aufnehmen können.
Info-Hotline für Angehörige von Bewohnern und für Mitarbeitende des Heimes St. Martin in Neustadt/Waldnaab: 0151/54382107 und 0171/2681873.
Die Caritas hat für Angehörige von Bewohnern Umzugskartons vorbereitet, um die persönlichen Dinge der Bewohner abzuholen. Dafür ist das Heim geöffnet am
- Freitag, 2. Februar von 9.00 – 11.00 Uhr und am
- Samstag, 3. Februar von 9.00 – 11.00 Uhr und von 14.00 – 15.00 Uhr.