Caritasdirektor Michael Weißmann mit Monika Finken (Pflegedienstleiterin), Albert Pöllinger (Heimleiter), Sandy Fankhänel (stellvertretende Pflegedienstleiterin) und Mechthild Hattemer (Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege) in der Cafeteria des Heims Friedheim.Burcom Regensburg
Aus Fürsorge für Bewohner und Mitarbeitende in Heimen von Caritas Wohnen und Pflege verschaffte sich Caritasdirektor Weißmann vor Ort ein umfassendes Bild. Er sprach mit der Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege, Mechthild Hattemer, dem Heimleiter Albert Pöllinger und der Pflegedienstleiterin Monika Finken vor allem über Herausforderungen der Pandemie und den daraus resultierenden Mehraufwand. Zurzeit gibt es keinen positiven Corona-Fall im Heim Friedheim. Die Angehörigen sind vielfach verunsichert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegen sich am Limit – seit knapp zwei Jahren herrscht Stillstand im Haus. Fazit seines Besuchs: Die Lage spitzt sich auch hier weiter zu.
Massive Ausfälle und Mehraufwand
"Es wird zunehmend schwieriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren. Wir haben viele Ausfälle, die wenige abfangen müssen," beschrieb Geschäftsführerin Hattemer die Situation. Die Mehrheit sei am Ende ihrer Kräfte: Pflegekräfte litten am meisten unter der Pandemie und leisteten Außergewöhnliches unter großem Druck, Tag für Tag.
Der Aufwand bei Organisation und Verwaltung vervielfachte sich. "Man kann sich nicht vorstellen, wie sehr es aufhält, ständig die Tür aufmachen zu müssen – egal wer kommt, geschweige denn, die Kontrolle der Besucherinnen und Besucher," erklärte Heimleiter Pöllinger. Das gelte genauso für das Abwickeln von Testungen: Corona-Tests zu koordinieren und durchzuführen gehöre für die Heime seit letztem Jahr zum Alltag und sei sehr aufwändig.
Stillstand im sozialen Miteinander
Aktionen und Veranstaltungen prägten, so Pöllinger, das soziale Miteinander im Haus - doch sie seien unmöglich in diesen Zeiten. Dieses Beisammensein bräuchte es, um den Zusammenhalt im Haus zu stärken und Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Es gebe zwar Betreuungsangebote, jedoch fehle das Miteinander im gesamten Haus. Nicht einmal die weihnachtlich dekorierte Cafeteria im hellen Wintergarten könne geöffnet werden - vor der Pandemie der Treffpunkt für alle im Haus.
"Halten Sie durch und kämpfen Sie weiter, auch für den Beruf an sich," so Caritasdirektor Weißmann. Er sehe die Not in den Heimen und er kämpfe ebenfalls - an anderer Front: "Wir versuchen unser Möglichstes. Das Bewusstsein über die Lage kommt bei der Politik immer erst spät an. Es ist sogar eine der größten Herausforderungen, sie dafür zu sensibilisieren und auf sich aufmerksam zu machen. Doch hier sehen wir langsam eine Veränderung und setzen uns weiter ein." Weißmann wandte sich an Pflegedienstleiterin Finken mit einer letzten Bitte – die wohl größte bei seinem Besuch: "Ich bitte Sie darum, meine Worte an alle weiterzugeben, die mit Ihnen arbeiten. Sie haben unseren vollen Rückhalt und ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie die Stellung halten."