Ziemlich früh war klar, dass ein Zeltlager in der üblichen Form nicht möglich sein wird. Die Enttäuschung war nicht nur bei den Jugendlichen groß, sondern auch bei Reni Kamintzky und Raphaela Schramek vom Caritas Fachdienst Offene Behindertenarbeit (OBA).
Doch ein Jahr ohne Frösche, Lagerfeuer und Workshops war auch keine Option. Daher nutzte man die Zeit, in der gefühlt alles stillstand, für die Planung eines Alternativprogramms. Für Kamintzky und Schramek war es vor allem wichtig, dass sie sich an den regulären Ablauf des Zeltlagers der Sinzinger Pfadfinder orientierten und diese auch in ihr Programm miteinbinden konnten. Denn besonders auf ein Wiedersehen mit den Pfadfindern haben sich alle besonders gefreut.
Also starteten sie am 1. August, einem Samstag, mit dem Alternativprogramm. Hatten sie doch ursprünglich ein Kreativangebot geplant, entschieden sie sich bei dem heißen Wetter dafür, an den Regen zum Baden zu fahren. Abends dann am Lagerfeuer ließ die Gruppe gemeinsam mit den Pfadfindern bei Regensburger Knackwürsten, Stockbroten, Schokobananen und dem ein oder anderen Lied auf der Gitarre den ersten Tag ausklingen.
Am nächsten Tag fanden dann unter Anleitung der Pfadfinder verschiedene Kreativ-Workshops statt. So wurden Blumentöpfe bemalt, T-Shirts gebatikt und Musikinstrumente gebastelt. Zum Schluss gab es noch eine gemeinsame Runde "Werwolf".
Am dritten Tag verabschiedete sich leider das gute Wetter und die geplante Kanufahrt fiel wortwörtlich ins Wasser. Die "Frösche", wie sich die Gruppe selbst nannte, ließ sich davon allerdings nicht aufhalten. Sie paddelten dennoch eine Stunde auf der Naab und blieben auch, abgesehen vom Regen, alle trocken. Trocken blieb es dann auch noch die nächste Stunde und so wanderten die Frösche noch zur Räuberhöhle. Abends ging es dann zum Abendessen in den Biergarten in Mariaort. Immerhin hatte die Gruppe einen anstrengenden aber erlebnisreichen Tag in der Natur hinter sich!
Auch am Dienstag stand die Natur im Mittelpunkt: Die Gruppe war mit Karin Birnthaler, einer Kollegin von Kamintzky und Schramek, auf ihrem Hof zum Spaziergang mit den Schafen verabredet. Gemeinsam mit den Schafen wanderten die "Frösche" durch Wald und Wiese. Am Nachmittag gab es dann einen Umwelt- und Natur-Workshop von den Pfadfindern: Mülltrennung, Recycling, Nachhaltigkeit- die Frösche-Gruppe hat jetzt den Durchblick! Es wurden Bienenwachs-Tücher & Geldbeutel aus Tetra-Pack-Behältern hergestellt. Das Highlight war aber die Herstellung einer selbstgemachten Butter, die selbstverständlich sofort probiert wurde - so schmeckt ein Butterbrot gleich noch besser!
Viel zu schnell kam der letzte Tag: Es ging zu einer Stadtrallye in die Regensburger Altstadt. Einmal quer durch die Stadt - vom Dom bis zum Haidplatz, von der steinernen Brücke bis zum Neupfarrplatz.
Zurück in den Räumen der OBA gab es Pizza und für den "Froschkönig" Nico Schönherr ein Geburtstagsständchen.
Ein etwas anderes Zeltlager in diesem außergewöhnlichen Jahr ist zu Ende. Die Freude, die vielen Eindrücke und die Gewissheit, dass die Gruppe trotz der Pandemie nicht darauf verzichten musste, machen dieses besondere Zeltlager unvergessen.