Die Vertreterversammlung 2024 im Herzogsaal. Die Vertreterversammlung ist die Stimme der Mitglieder und das höchste beschlussfassende Gremium der Caritas in der Diözese Regensburg. Am Rednerpult: Diözesan-Caritasvorsitzender Domkapitular Michael Dreßel.(Fotos: Sonja Och / Caritas Regensburg)
Regensburg. Der Diözesan-Caritasverband Regensburg hat vor Kurzem seine Vertreterversammlung im Herzogsaal abgehalten. "Sie sind der Souverän des Verbandes und repräsentieren die vielfältigen caritativen Einrichtungen und Dienste in unserem Bistum", begrüßte der Diözesan-Caritasvorsitzende Domkapitular Michael Dreßel die rund 100 Anwesenden. Sie bildeten einen "Querschnitt dessen, was caritatives Wirken in unserem Bistum ausmacht." Die Vertreterversammlung nahm die Berichte des Vorstands und des Caritasrates entgegen und entlastete in einem üblichen formalen Akt die Organe einstimmig.
Caritasdirektor Michael Weißmann berichtete, was die Caritas in der Diözese Regensburg in den zurückliegenden Monaten geleistet hat. Weißmann: "Der Gesellschaft ein menschliches Gesicht zu geben, ist unser Leitbild in allen Beratungs- und Verwaltungseinrichtungen des Caritasverbandes." Wie das gelingt und warum es bedeutend ist, führte der Caritasdirektor im Detail aus. "Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltungen und scharfem öffentlichen Ton kommt menschlicher Zuwendung große Bedeutung zu. Trotz Bürokratie und finanzieller Zwänge bleibt Fürsorge der Kern des gemeinsamen Auftrags", sagte Weißmann. Zudem habe die Caritas "einen gesellschaftspolitischen Auftrag". Diesen mache sie sichtbar mit einem neuen Banner, das bei öffentlichen Kundgebungen eingesetzt werden kann, und womit die Caritas Flagge zeigt - für "Menschenwürde, Menschenrechte, Menschlichkeit".
Caritasdirektor Michael Weißmann stellt bei der Vertreterversammlung den Tätigkeitsbericht 2023/2024 vor.
In seinem Tätigkeitsbericht ging der Caritasdirektor des Weiteren auf die Vielzahl der caritativen Dienste und Einrichtungen ein: von der ambulanten und stationären Pflege sowie den Kindertageseinrichtungen über die Wohnungs- und Obdachlosenhilfe sowie die Suchthilfe bis hin zu den verschiedenen Beratungsangeboten im Bereich Armut, Migration und Familien. Zudem betonte er die Bedeutung des neuen Klinikverbundes mit den Krankenhäusern St. Josef in Regensburg, St. Lukas in Kelheim und St. Maria in Donaustauf. Mit vier Schulen engagiert sich die Caritas darüber hinaus in der Ausbildung im Bereich Pflege und Erziehung. Die Caritas in der Diözese Regensburg erreicht mit ihren Angeboten jährlich rund 350.000 Menschen.
Ein Höhepunkt im zurückliegenden Berichtszeitraum war das goldene Jubiläum der katholischen Schwangerschaftsberatung: Die Caritas-Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen und junge Familien in Regensburg gibt es seit 1974. Mehr als 90.000 Frauen haben seither Rat und Hilfe erhalten. Das Jubiläum wurde mit verschiedenen Veranstaltungen im Jahresverlauf gefeiert, darunter im Sommer ein Familienfest im Beratungszentrum und ein Pontifikalamt im Regensburger Dom.
Der Vorsitzende des Caritasrates, Professor Dr. Franz Merl, präsentiert den Bericht des Caritasrates. Der Caritasrat ist das Aufsichtsgremium für den Verband.
Der Vorsitzende des Caritasrates, Professor Dr. Franz Merl, legte ebenfalls Bericht ab. Merl betonte die strategischen, kontrollierenden und beratenden Aufgaben des Gremiums. Neben den regelmäßigen Sitzungen waren 2024 zusätzliche Treffen nötig, insbesondere wegen der Übernahme der Fachklinik Donaustauf, die als Caritas Krankenhaus St. Maria neu gegründet wurde. Ebenso bedeutend war die Genehmigung von Investitionen ins Krankenhaus St. Josef. Der Caritasrat prüfte Wirtschaftspläne, Jahresabschlüsse und Entwicklungen in Tochtergesellschaften wie der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand wurde hervorgehoben. Merl: "Die Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasdirektor und seinen Mitarbeitern ist vertrauensvoll und reibungslos, der Caritasrat bedankt sich ausdrücklich für diese gute Zusammenarbeit."
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung der ambulanten Pflege. Der Caritasrat erkannte die strukturelle Chance, Sozialstationen in einer gemeinnützigen Trägergesellschaft zu bündeln. Diese gGmbH soll in der Diözese Regensburg ambulante Pflege und Tagespflege anbieten, insbesondere in Regionen, wo Pfarreien keine Unterstützung durch Kreisverbände erhalten. Der Caritasrat sieht dieses Modell als wichtigen Schritt zur Stärkung der Versorgung vor Ort. Die Vertreterversammlung stimmte der Beschlussfassung über die Gründung einer entsprechenden gGmbH einstimmig zu.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt bei der Vertreterversammlung war die Präsentation des aktuellen Stands des pastoralen Konzepts. Im Jahr 2022 wurden auf der Vertreterversammlung die Einführung und Umsetzung eines solchen Konzepts entschieden. Florian Faltenbacher, Leiter des Referats Gemeindecaritas, gab nun einen ersten Zwischenbericht ab. Ziel der Entwicklung des pastoralen Konzepts sei es, das kirchliche Profil der caritativen Arbeit zu stärken und die Mitarbeitenden besser pastoral zu begleiten.
Nach der Vertreterversammlung gab es für alle Anwesenden noch die Möglichkeit der persönlichen Begegnung und des Austausches.
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Vertreterversammlung: Die Stimme der Mitglieder
Die Vertreterversammlung berät und entscheidet über grundlegende Fragen der Caritas und erteilt entsprechende Aufträge an den Caritasrat und an den Vorstand. Sie ist die Stimme der Mitglieder und das höchste beschlussfassende Gremium der Caritas in der Diözese Regensburg. Die Mitglieder der Vertreterversammlung sind: Vertreter der Caritas in den Pfarreien (Regionaldekane und Priester), Vertreter der Kreis-Caritasverbände, Vertreter caritativer Orden, von Kongregationen und katholischen Schwesterngemeinschaften im Bistum Regensburg, Vertreter der dem Diözesan-Caritasverband angeschlossenen Fachverbände (der Katholischen Jugendfürsorge, des Malteser Hilfsdienstes, des Kreuzbundes, des Sozialdienstes katholischer Frauen und der In Via Mädchen- und Frauensozialarbeit), die Mitglieder des Vorstandes, der Vorsitzende des Caritasrates sowie die Delegierten in die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes.