Caritasdirektor Michael Weißmann hält die Rede beim Neujahrsempfang 2023. Foto: H.C. Wagner
Regensburg - "Mitmenschlichkeit leben" - Dieses Motto des 100-jährigen Jubiläumsjahres des Diözesan-Caritas-Verbandes Regensburg war nach innen und nach außen im Jahr 2022 in vielfältiger Weise umgesetzt worden. Die tagtäglich heimatnah erbrachten Dienste und insbesondere die Unterstützung der Menschen in und aus der Ukraine gaben der Caritas ebenso ein Profil wie zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen. Beim Neujahrsempfang in der Katholischen Akademie griff Caritas-Direktor Michael Weißmann das Bild des 2022 vollgeschriebenen Buches und des in 2023 noch unbeschriebenen Blattes auf. Musikalisch rundete den Empfang der Regensburger Singer-Songwriter "MNL" Manuel Meier ab, der seinen selbst geschriebenen Song "Leben - Lieben" symbolisch der Caritas-Arbeit widmete.
"Alte und Kranke pflegen, Menschen mit Beeinträchtigung einbinden, Suchtkranke therapieren, Arme und Obdachlose unterstützen, Schwangere beraten, Geflüchtete über ihre Rechte aufklären, Kinder und Jugendliche stärken - dies und mehr machen wir: die Caritas im Bistum Regensburg", beschrieb Direktor Weißmann in wenigen klaren Worten die Bandbreite der Caritas-Arbeit. Geographisch erstreckt sich das Diözesan-Gebiet von Wunsiedel bis Eggenfelden und von Deggendorf bis Kelheim. Als zentralen Punkt griff Weißmann die durch Corona dramatisch zugespitzte Situation in den Alten- und Pflegeheimen auf. Der Begriff "Fachkräftemangel" sei eher beschönigend, so der Direktor und sprach damit eine der Herausforderungen für 2023 aus.
Die Höhepunkte des Jubiläumsjahres beleuchtete Harry Landauer, Leiter Verbandpolitik und Kommunikation, in Worten und zahlreichen Bildern. Herausgegriffen wurden die Eröffnung des neuen Beratungszentrums St. Gabriel in der Bruderwöhrdstraße, wo die drei zentralen Dienste Soziale Beratung mit der Allgemeinen Sozialberatung, der Schuldner- und Insolvenzberatung und der Familien- und Seniorenhilfe sowie das Referat für Migration und Integration und die katholische Schwangerschaftsberatung unter einem Dach synergetisch gebündelt sind. Bedeutend und Grenzen übergreifend wurde das Jubiläumswochenende im Juli noch einmal abgespult, beginnend mit einem 180-Kilometer-Spendenlauf von der Partner-Diözese Pilsen nach Regensburg über ein spannendes Bühnenprogramm auf dem Alten Kornmarkt bis hin zum Pontifikalamt, zelebriert von Diözesanbischof Rudolf Voderholzer. Besondere Beachtung fand auch das Projekt "Da-Sein in Kunst und Kirche", in dem - klug verteilt über die gesamte Diözese - renommierte Künstlerinnen wie Maria Maier mit ihrer Fotomontage der "Stützpfleiler" durchdachte Kunstwerke im kirchlichen Raum installierten.
Der Blick nach vorne fordert die Caritas im Jahr 2023 insbesondere durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. "Es geht um das Da-Sein für Geflüchtete bei uns sowie um die Hilfe für Menschen in der Ukraine und im Nachbarland Polen", so Michael Weißmann. Die Caritas Polen mit Sitz in Warschau wird demnächst mit einer fünfstelligen Spendensumme unterstützt, ebenso die Caritas in Odessa. Da eine der Kriegsfolgen auch die dramatisch gestiegenen Lebenshaltungskosten "hier bei uns" seien, "kann die Caritas im Bistum Regensburg mit über drei Millionen Euro aus dem Energiefonds unmittelbare Hilfe leisten", wo sie jetzt gebraucht werde. "Helfen wir, wo wir können!" - so der Imperativ des Caritas-Direktors.