Die Teilnehmer der Tagung der "Arbeitsgemeinschaft der katholischen Fachakademien in Bayern" im Garten der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik in WeidenFakS Weiden
Nicht nur Eltern und Erzieher beeinflussen die Entwicklung von Kindern – sondern auch die Umgebung, in der sie sich aufhalten. Diese These diskutierten kürzlich die Schulleiterinnen und Schulleiter aus rund dreißig katholischen Fachakademien für Sozialpädagogik. Die "Arbeitsgemeinschaft der katholischen Fachakademien in Bayern" traf sich zur Herbsttagung in Weiden. Das Thema des Tages lautete: "Gebaute Pädagogik – ge-bauter Glaube – Räume zur Entfaltung und Entwicklung". Oder kurzum: "Der Raum als dritter Erzieher."
Ein Architekt stellt Räume für Kinder vor
Stefan Schmidberger, Personalchef beim Diözesan-Caritasverband Regensburg, begrüßte die Konferenzteilnehmer. Anschließend sprachen der katholische Dekan Johannes Lukas, der evangelische Dekan Wenrich Slenczka und Albert Nickl, der stellvertretende Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, Grußworte. Referent war der Architekt Helm Andreas Heigl aus dem "Studio di Monaco". Das Starnberger Architekturbüro hat die Schulen der Salesianer gestaltet und das Kinderhaus Don Bosco entworfen. In einem interessanten Vortrag sprach Heigl über aktuelle Architektur im Bildungsbereich und zeigte Beispiele aus den vergangenen dreißig Jahren – positive sowie fragliche.
Anschließend entwickelte sich eine rege Diskussion rund um die Fragen: Wo können die Fachakademien Raum schaffen für Begegnung und Beziehung? Wie lassen sich Arbeit und Leben räumlich verbinden anstatt auseinanderzudriften? Und wie entsteht Raum für Glauben?
Theologie auch weiterhin als Prüfungsfach
Nach dem pädagogischen Teil am Vormittag tagten die Konferenzteilnehmer am Nachmittag zu Organisatorischem. Der Vorstand lieferte seinen Bericht ab, danach sprachen die Schulleiter über die Positionierung des Religionsunterrichts an den katholischen Fachakademien. Das Fach Theologie solle als Prüfungsfach in der Abschlussprüfung beibehalten werden, Ethik solle eingeführt werden. Das Vermitteln von Wertebewusstsein sei unabdingbar in der Ausbildung. Das Ziel: bei den künftigen Erziehern eine Haltung zu erzeugen oder zu festigen. Theologie und Ethik seien als Prüfungsfächer also notwendig, um die Qualität in der Ausbildung zu garantieren. Dabei könnten konfessionelle Schulen ihren Schwerpunkt auf Theologie legen, staatliche und freie Träger auf Ethik.
Desweiteren wurde die neue "Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen" (OptiPrax) evaluiert. Der Modellversuch startete mit dem Schuljahr 2016/2017. OptiPrax ist eine bezahlte und verkürzte Ausbildung. Ziel ist es, aufgrund des Fachkräftemangels die Erzieherausbildung attraktiver zu gestalten. Abschließend wurde noch über die anstehenden Neuwahlen in der Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Fachakademien gesprochen.
Die Fachakademie für Sozialpädagogik in Weiden zeigte sich als guter Gastgeber. Der informelle Austausch war für die Schulleiter wichtig und anregend. Zudem lobten die Schulleiter die Ausstattung der Akademie und die Qualität der Ausbildung. Auch fiel allen die ausgesprochen gute Atmosphäre an der Weidener Caritasschule auf.