Mit an Bord beim Sonnenzug 2025: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Mitte), Diözesan-Caritasvorsitzender Michael Dreßel (re.) und Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (li.). Foto: H.C. Wagner
Regensburg/Würzburg. Der 54. Caritas Sonnenzug war ein Tag der besonderen Ereignisse und Begegnungen. 295 Gäste machten sich frühmorgens um 7:55 Uhr mit 76 Helferinnen und Helfern des Diözesan-Caritasverbands und der Malteser von Gleis 1 des Regensburger Hauptbahnhofes aus auf nach Würzburg. Mit an Bord Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer, der in der Würzburger Barockkirche Stift Haug zusammen mit dem Caritasvorsitzenden Michael Dreßel und Caritasdirektor Michael Weißmann ein Pontifikalamt für die Mitgereisten zelebrierte. "Wer glaubt, ist nie allein", sangen die Gläubigen als Dankeslied, bevor es zum gemeinsamen Mittagessen ins Bürgerspital ging. Trotz sommerlicher Temperaturen nutzte ein Großteil der Sonnenzügler dann die Gelegenheit zum Spaziergang in die berühmte Würzburger Residenz und den Hofgarten. Wohlbehalten kehrte die Reisegruppe kurz vor 19 Uhr mit dem agilis-Sonderzug zurück nach Regensburg.
Bereits ab kurz nach sechs Uhr herrschte reges Treiben am Hauptbahnhof. Während "Die 6 lustigen Fünf" aufspielten, kamen die Gäste aus allen Himmelsrichtungen der Diözese an, um vom Helferteam empfangen zu werden. Im Mittelpunkt: die Organisatoren Brigitte Weißmann und Arthur Lingelbach von der Caritas, die neue Malteser-Verantwortliche Daniela Schwarz und die Zugbegleiterinnen von agilis, die mit vereinten Kräften dafür sorgten, dass jeder schnell seinen Platz in den beiden klimatisierten Zugteilen "weiß" und "blau" fand und nicht nur die über 80 Rollatoren und Rollstühle gut verstaut wurden, sondern auch die umfassende Reiseverpflegung.
"Wir fahren von der Donau an den Main und es wird ein Sonnenzug, wo wir nicht nur Sonne vom Himmel her haben, sondern auch Sonne im Herzen", begrüßte Bischof Voderholzer vom Platz des Lokführers aus die Zuggäste. Zur Verabschiedung waren auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und Landrätin Tanja Schweiger gekommen, die kurze Grußadressen an die Sonnenzügler richteten. Dank des begleitenden Sonnenzug-Quintetts, das die Gäste mit zünftiger Musik unterhielt, gestaltete sich die zweieinhalbstündige Bahnfahrt sehr kurzweilig. Bischof, Caritasvorsitzender und Caritasdirektor nutzten die Zeit, um die Mitreisenden persönlich zu begrüßen.
Sonnenzug 2025: Ankunft in WürzburgFoto: H.C. Wagner
In Würzburg angekommen hieß die erste Station Stift Haug, wo man sich zur feierlichen Pontifikalmesse versammelte. Der monumentale Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert erinnert mit seiner 60 Meter hohen Vierungskuppel an den Petersdom in Rom, wie Bischof Dr. Voderholzer zu Beginn seiner Predigt ausführte. "Der Sonnenzug ist auch ein Stück Urlaub, für die, die sich sonst keinen Urlaub leisten könnten", erinnerte der Bischof dann an die Grundidee des Sonnenzugs, Bedürftigen, Behinderten, kranken und alten Menschen einen besonderen Tag fernab des Alltages bescheren zu können.
Sonnenzug 2025: Pontifikalamt mit dem Regensburger Bischof Rudolf im Stift Haug in WürzburgFoto: H.C. Wagner
Angeführt von den Fahnen der Caritas und der Malteser machte sich der Tross von der Kirche auf zum historischen Bürgerspital, das nicht nur schattige Plätze, sondern auch klimatisierte Innenräume bereithielt. Doch noch viel mehr: "Fränkische Tradition trifft auf moderne Küche" stand auf einer Wand im Innenhof zu lesen. Kalbfleischküchle mit Semmelknödeln, Zitronen-Backhendl, vegetarische Pasta und Crême Brulée kamen dank des hochmotivierten Serviceteams ebenso wie kalte Getränke schnell bei den Gästen aus Regensburg an, während draußen der traditionsreiche Umzug zu Ehren des Würzburger Schutzpatrons, des hl. Kilian, und zu Beginn des Kiliani-Volksfestes vorbeizog.
Sonnenzug 2025: Auf dem Weg zur letzten Station - der Würzburger Residenz. Foto: H.C. Wagner
Das Mittagessen sollte nicht die letzte Station der Sonnenzügler an diesem Tag gewesen sein, die nun zwei Stunden zur freien Verfügung hatten. Nach Belieben, aber mit großer Begeisterung besuchten die Mitreisenden die Würzburger Residenz, eines der bedeutendsten Barockschlösser, ehemaliger Sitz der Würzburger Fürstbischöfe und UNESCO-Weltkulturerbe. Beeindruckend auch der Schatten spendende Hofgarten, in dem das ein oder andere Erinnerungsfoto entstand.
Sonnenzug 2025: Die Reisenden vor der Würzburger Residenz. Foto: H.C. Wagner
Nach einem ereignisreichen Tag erwartete der agilis-Zug die Gäste am späten Nachmittag am Würzburger Hauptbahnhof zur Rückreise. Die Mitreisenden nutzten die Zeit für eine Brotzeit und zum Austausch von Erfahrungen - und insbesondere die "Wiederholungstäter" - von schönen Reiseerinnerungen. So war der einhellige Tenor: "Natürlich sind wir nächstes Jahr wieder dabei", wenn der Jubiläums-Sonnenzug in seiner 55. Auflage am ersten Juli-Samstag wieder an Fahrt aufnimmt.