Die Bewohner sollen so bald wie möglich in das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Martin zurückkehren.Burcom/Regensburg
"Unsere Bewohner sollen baldmöglichst nach Neustadt zurückkehren können", wünscht sich nicht nur Caritasdirektor Michael Weißmann. Dafür müssen aber viele Bedingungen müssen erfüllt und die Voraussetzungen geschaffen werden, auch in einem solchen Ausnahmefall. Verständlich, geht es doch um die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Um die Bewohner wieder zurück in die Heimat holen zu können, hofft die Caritas nun auf ein Entgegenkommen der Heimaufsicht und der Pflegekassen. Die ursprünglich angedachte Lösung mit einem Provisorium wurde wieder verworfen. Die Herstellung eines Pflegeheims in Containerbauweise wäre erst in der zweiten Jahreshälfte möglich gewesen.
"Es gibt erste positive Ergebnisse, die uns optimistisch stimmen", sagt Caritasdirektor Michael Weißmann. Der Südflügel des Caritas-Heimes St. Martin wurde von einer professionellen Reinigungs- und Spezialfirma zunächst mit Hochdruck gereinigt. Der Chemiker führte danach erneut Messungen durch und konnte für das Erdgeschoss und den ersten Stock des Südflügels Entwarnung geben. Auch der Speisesaal und die Kapelle wurden vom Gutachter freigegeben. Zuvor gab bereits die Feuerwehr nach einer Begehung grünes Licht. Der Nordtrakt des Heimes ist allerdings noch länger nicht benutzbar. Hier entstanden durch das Feuer und die Rauchentwicklung größere Schäden.
"Wir sind weiter optimistisch und denken Schritt für Schritt", so Weißmann. Um die Bewohner wieder nach Neustadt heimholen zu können, bedarf es der Zustimmung der Heimaufsicht und nicht zuletzt auch der Bewohner und ihrer Angehörigen selbst. "Die Bewohner müssten übergangsweise Einschränkungen in Kauf nehmen und akzeptieren, dass sie vorerst in Doppelzimmern leben werden", erläutert der Caritasdirektor. Auch die technischen Voraussetzungen müssten erst noch geschaffen werden. Strom und EDV-Leitungen, zum Beispiel für eine funktionierende Schwesternrufanlage, werden derzeit frisch verlegt. Mit einem neuen funktionstüchtigen Aufzug ist allerdingst erst im Sommer zu rechnen.
Ab März ist die Anmietung eines Bereiches des früheren Neustädter Krankenhauses möglich. Dieser Vorgang wird von den Behörden genauso behandelt wie die Errichtung eines neuen Heimes. Ein komplett neuer Versorgungsvertrag muss gestellt werden. Eine Belegung kann erst nach Abschluss dieses neuen Versorgungsvertrages erfolgen. Die Bearbeitung solcher Anträge dauert in der Regel sechs bis acht Wochen. Die Caritas hofft allerdings in diesem Fall auf einen Abschluss innerhalb von vier Wochen. Zusätzlich sind wegen der Nutzung die schriftlichen Aussagen von Bauamt und Heimaufsicht notwendig. Eine eigene Pflegesatzverhandlung muss außerdem noch geführt werden.
Die Verantwortlichen der Caritas arbeiten beinahe rund um die Uhr dafür, die Voraussetzungen für einen Wiederbetrieb in Neustadt zu schaffen. Nun gelte es das Votum der zuständigen Heimaufsicht abzuwarten. Die Caritas wird wohl in der kommenden Woche konkretere Angaben über die weiteren Schritte samt Zeitplan machen können.
In der Nacht von 1. auf 2. Februar löste ein defekter Blindstrom-Kompensator im Hauptverteiler des Maschinenraums einen Brand aus. Bewohner und Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheimes St. Martin kamen mit dem Schrecken davon. Alle 81 Bewohner konnten in einer beispiellosen Rettungsaktion gerettet und noch am selben Tag in umliegende Pflegeheime gebracht werden. Dort werden sie seither gepflegt und betreut.