Der katholische Weltfriedenstag wird jeweils am 1. Januar begangen. Der kommende steht unter dem Motto "Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden". Aus diesem Anlass wurde nun die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag 2018 veröffentlicht.
Flucht vor Krieg und Armut
Als Hauptursache von Vertreibung und Migration beklagt der Papst bewaffnete Konflikte und andere Formen organisierter Gewalt. Das neue Jahrhundert habe gegenüber dem vergangenen noch keine Wende gebracht. Motive für Migration seien aber auch die Hoffnung auf ein besseres Leben und die Flucht vor Armut oder den Folgen von Umweltzerstörung, einschließlich dem Wunsch, sich mit seiner Familie zu vereinen oder Arbeit zu finden.
In den Zielländern kritisiert Franziskus eine Rhetorik, die die nationale Sicherheit oder die Belastungen durch die Aufnahme betone. Dabei werde "die menschliche Würde missachtet, die jedem zuerkannt werden muss, weil alle Menschen Kinder Gottes sind". Wer etwa zu politischen Zwecken Angst gegenüber Migranten schüre, säe Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – statt Frieden.
Migranten kommen mit Mut und Tatkraft
Zugleich mahnt er zu einem verantwortlichen Umgang mit den neuen komplexen Situationen der Zuwanderung und den begrenzten Ressourcen. Aufnahme und Integration von Migranten seien mit Besonnenheit zu gestalten. Migranten und ihre Aufnahmegesellschaften gehörten "zu einer einzigen Familie", die gemeinsam dasselbe Recht habe, die Güter der Erde zu nutzen, schreibt der Papst. Migranten und Flüchtlinge kämen nicht mit leeren Händen, sondern brächten "ein hohes Maß an Mut und Tatkraft, an Fähigkeiten und Erwartungen" mit, mit denen sie das Leben ihrer Gastländer bereicherten.
Zugang zur Gesellschaft ermöglichen
Konkret fordert der Papst für Migranten mehr Möglichkeiten einer legalen Einreise und unterstreicht die "unantastbare Würde all jener, die vor einer realen Gefahr fliehen und Asyl und Sicherheit suchen". Migranten und Flüchtlinge dürften nicht an Orte zurückgewiesen werden, an denen ihnen Verfolgung und Gewalt drohten. Vielmehr brauchten sie Unterstützung zu einer "ganzheitlichen menschlichen Entwicklung", so etwa Zugang zu Bildung. Integration bedeute, eine umfassende Teilnahme am Leben der Aufnahmegesellschaft zu ermöglichen, betont der Papst.