Suchttherapie ist mehr als reden: Dieses Prinzip setzt die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Dingolfing in ihrer Arbeit um. In regelmäßigen Abständen machen die Suchtberater einen erlebnispädagogischen Ausflug mit ihren Klienten. Vor Kurzem ging es gemeinsam zum Alpakahof Holzner nach Bodenkirchen.
Die Hofbesitzerin Andrea Holzner begrüßte die Besucher aus Dingolfing und stellte ihren Hof und die Arbeit mit den Tieren vor: Auf ihrem Hof leben Lamas und Alpakas (die sich lediglich durch ihre Größe unterscheiden), zudem Schweine, Esel, Pferde, Katzen und ein Hund. "Alpakas sind ruhige, sanfte und zutrauliche Tiere", erklärte Holzner. Deswegen setze man sie auch in der Tiertherapie ein. "Ihre großen dunklen Augen berühren viele Menschen in der Seele." Aufgrund ihres zutraulichen Wesens hätten sie sich als "Delfine der Berge" einen Namen gemacht.
Nach einem Kennenlernen der Tiere erhielt jeder Teilnehmer ein Tier und es ging raus in die Natur. Ein Alpaka zu führen, soll das Selbstbewusstsein stärken und zugleich beruhigend wirken. Die Teilnehmer legten mit ihren Tieren eine festgelegte Route zurück, zwischendrin gab’s drei Fresspausen für die Alpakas. Einige hatten ihr Tier gut im Griff, andere mussten sich sehr anstrengen, es in der Reihe zu halten. Manches Alpaka legte sich hin, um eine Pause zu machen. Alpakas würden den seelischen Zustand des Menschen spiegeln, der sie führt, erklärte Holzner.
Nach dem eineinhalbstündigen Ausflug fanden sich alle wieder auf dem Hof ein. Nun war Zeit, sich die Ställe und die anderen Tiere anzusehen. Zudem gab es Kaffee und Kuchen. Bei der gemeinsamen Pause tauschten sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen aus. Ein weiterer Höhepunkt war am Nachmittag das gemeinsame Pizzabacken. Zum Abschluss gab’s einen Rundgang durch den Hofladen und dann: die frische Pizza aus dem Holzofen.