Michael Weißmann begrüßt am Stand der Caritas Bayern Ministerin Emilia Müller. In der Mitte: Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl. Caritas Regensburg
Sozialministerin Emilia Müller hat am Mittwoch in Nürnberg die ConSozial 2017 eröffnet. Die bis Donnerstag dauernde größte Kongressmesse des Sozialen im deutschsprachigen Raum zieht jährlich mehr als 5000 Besucher an. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto "Zukunft Inklusion". Müller betonte, "wir haben ein ganz klares Ziel: Menschen mit und ohne Behinderung sollen ganz selbstverständlich zusammen arbeiten, leben und ihre Freizeit verbringen können". Das sei die Basis einer inklusiven Gesellschaft. Beim Rundgang der Ministerin durch die Fachmesse traf sie auf Michael Weißmann, den Caritasdirektor der Diözese Regensburg.
Führende Experten stellen an den zwei Tagen dar, welche Möglichkeiten und Fortschritte es bei der Inklusion gibt. Dazu gehöre, dass die Digitalisierung vielen Menschen mit Behinderung einen ganz neuen Zugang zum Arbeitsmarkt verschaffe, erinnerte Müller. Sie könne aber auch durch die Entwicklung von Apps und anderen Programmen im Alltag Hilfestellungen leisten und Kommunikationsbarrieren überwinden. Viele Beispiele dazu, wie etwa eine App, die Texte in Leichter Sprache bereitstellen kann, sind auf der Messe zu sehen.
Gesundheitsministerin Melanie Huml nahm die ConSozial zum Anlass, mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Pflegeberuf zu fordern. "Professionelle Pflege erfordert hohe fachliche Kompetenz ebenso wie emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit und Organisationsgeschick", sagte sie. Dies müsse sich auch in der Bezahlung niederschlagen. Gute Arbeitsbedingungen seien in erster Linie Aufgabe der Arbeitgeber und der Gewerkschaften. Die Ministerin verwies aber auch auf die im Juni vom Bundestag beschlossene Ausbildungsreform. Eine generalistische Ausbildung biete den Beschäftigten mehr Entwicklungsmöglichkeiten. Der Bedarf an Fachkräften werde in der alternden Gesellschaft steigen, so Huml.
Das Sozialministerium veranstaltet die ConSozial zum 19. Mal. Ideelle Mitträger des Kongresses mit Fachmesse sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und der Landes-Caritasverband Bayern. Auf knapp 4300 Quadratmetern präsentieren sich mehr als 200 Aussteller.