Fast 100 freiwillige Helferinnen und Helfer kümmern sich von frühmorgens an um die Sonnenzuggäste Caritas Regensburg/Weigl
Einsteigen, bitte! Am Samstag, den 7. Juli, rollt der Sonnenzug wieder - und zwar zum 50. Mal. Los geht es um 7.26 Uhr, auf Gleis 1, Regensburg Hauptbahnhof. Das Ziel ist Karlstadt am Main, ein romantisches Städtchen in Franken. Ein barrierefreier Sonderzug von agilis bringt die Teilnehmer dorthin. Das Besondere am Sonnenzug: Die Reisenden sind ältere, pflegebedürftige oder behinderte Menschen. Für sie ist der vermeintlich kleine Ausflug ein Festtag. Rauskommen, Freunde treffen und einfach mal einen Tag Urlaub machen.
"Wir sind wie eine große Familie. Jedes Jahr kommen aber auch neue Gäste dazu", sagt Brigitte Weißmann. Sie leitet bei der Caritas Regensburg die Familien- und Seniorenhilfe und organisiert gemeinsam mit ihrem Team den Sonnenzug. Diesen begleiten knapp 100 ehrenamtliche Helfer der Caritas und der Malteser, zudem Ärzte und Pflegekräfte. "Wir sind schon ein wenig stolz darauf, den Sonnenzug bereits zum 50. Mal anzubieten", sagt Weißmann. In Regensburg veranstaltete der Diözesan-Caritasverband im Jahr 1971 erstmals diesen besonderen Ausflug, damals unter dem Namen "Fahrt in den Frühling", mit 280 Teilnehmern ging es damals nach Viechtach im Bayerischen Wald. Zum 10- und 25-jährigen Jubiläum gab es jeweils zwei Sonnenzüge.
Die Feier der Heiligen Messe ist ein Höhepunkt des Tages, sie gehört immer mit dazu.Caritas Regensburg/Vogl
In diesem Jahr geht es in den bayerischen Westen. Wenn die Reisenden im Juli nach Karlstadt am Main fahren, erleben sie Franken von seiner schönsten Seite: Der Ort mit seinen knapp 15 000 Einwohnern liegt 30 Kilometer nördlich von Würzburg inmitten eines Weinbaugebietes, Türme und Tore zieren die mittelalterliche Altstadt, der Main umgarnt das Städtchen. Aus diesem ragt die Pfarrkirche St. Andreas, welche die Karlstädter liebevoll ihren "Kleinstadtdom" nennen und deren älteste Bauteile aus der Gründungszeit der Stadt um das Jahr 1200 n. Chr. stammen. In dieser historischen Kirche feiern die Sonnenzügler gemeinsam eine Heilige Messe. Anlässlich des Jubiläums zelebriert der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Vorderholzer diese Feier.
Einmal Urlaub von zuhause und den Tag genießen.Caritas Regensburg/Weigl
Vom Zug aufs Schiff
Während die Senioren und ihre Begleiter anschließend durch die Altstadt flanieren, legt bereits die MS Franconia vor den Toren der Stadt an. Wenn die Reisenden an Bord gehen, werden sie das historische Rathaus mit dem größten Bürgersaal Frankens gesehen haben, sowie andere geschichtsträchtige Gebäude wie die Hohe Kemnate, ein mittelalterlicher Wohnturm, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist. Beim Mittagessen auf dem Schiff, sowie später bei Kaffee und Kuchen, werden die fränkischen Weinberge, das Maintal und die Burgruine Karlsburg an den Reisenden vorüberziehen. Die Karlsburg wurde im zehnten Jahrhundert errichtet, später mehrmals umgebaut und im Bauernkrieg im Jahr 1525 von den Karlstadter Bürgern zerstört. Als Ruine thront sie bis heute auf einem Hügel über dem Fluss. Am späten Nachmittag werden die Urlauber die MS Franconia wieder verlassen und am Bahnhof bereits vom Sonnenzug erwartet: Es geht zurück nach Regensburg, Ankunft, 19.31 Uhr, Gleis 1.
Clemens Prokop, Direktor des Amtsgerichts Regensburg und Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletikverbandes
Prokop ist erster Sonnenzug-Pate
Der Sonnenzug kostet die Caritas Regensburg jedes Jahr rund 40 000 Euro und wird vor allem mithilfe von Spenden finanziert. Die Teilnehmer zahlen, wenn möglich, zudem einen Eigenbetrag. Wer diesen nicht stemmen kann, wird finanziell unterstützt. Jedes Jahr engagieren sich zahlreiche Sonnenzug-Paten: Mit 100 Euro ermöglichen sie einem älteren oder behinderten Menschen die Mitfahrt. Medienpartner sind die Katholische Sonntagszeitung für das Bistum Regensburg und die Mittelbayerische Zeitung. Der erste prominente Pate für den Sonnenzug 2018 ist Dr. Clemens Prokop, Direktor des Amtsgerichts Regensburg und Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletikverbandes: "Ich übernehme eine Patenschaft für den Sonnenzug, weil auch das Alter unsere Zukunft ist. Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich auch danach, wie sie mit ihren älteren und behinderten Menschen umgeht. Der Sonnenzug der Caritas schafft Begegnung und Integration und gestaltet so unsere Gesellschaft mit, heute und in Zukunft." So zählen die Mitfahrer bereits die Tage, bis es wieder heißt: Einsteigen, bitte, Türen schließen! Der Sonnenzug rollt los.
Weitere Informationen zur Aktion "Sonnenzug" gibt es auch im Internet: www.caritas-regensburg.de/sonnenzug.
Zusatzinfo 1: Spenden und Freude schenken
Der Sonnenzug ist auf Spenden angewiesen. Bereits kleine Beträge helfen und finanzieren beispielsweise die Fahrt für einen finanziell schwächeren Teilnehmer mit.
Das Spendenkonto: IBAN DE89 7509 0300 0001 1611 64, Stichwort "Sonnenzug", früher: Konto 116 116 4, Liga Bank Regensburg, BLZ 750 903 00
Zusatzinfo 2: Sonnenzug-Pate werden
Die Caritas Regensburg sucht zusammen mit ihren Medienpartner Sonnenzug-Paten. Eine Patenschaft kostet mindestens 100 Euro. Die Paten werden, ihr Einverständnis vorausgesetzt, in den Zeitungen und im Internet veröffentlicht. Wer an der Übernahme einer Patenschaft interessiert ist, wendet sich per Mail an die Caritas Regensburg. Zur Veröffentlichung wird ein aktuelles digitales Foto des Paten benötigt sowie ein kurzes Statement über die Beweggründe, den Sonnenzug zu unterstützen.
Kontakt: presse@caritas-regensburg.de, Betreff: Sonnenzug-Pate.