Referenten beim Fachtag "Sucht im Betrieb" (v.li.): Monika Hiller, selbsthilfe-digital Landau, Dr. Stefan Gerhardinger, Abteilungsleiter Soziale Dienste, Celine Schulz-Fähnrich, Sozialpädagogin, Fachambulanz Regensburg, Marion Santl, Diplom-Psychologin, Fachambulanz Schwandorf, Christian Kreuzer, Leiter Fachambulanz Regensburg, Volker Hiller, selbsthilfe-digital LandauBurcom/Pfennig
Zu Beginn gab Dr. Heribert Fleischmann, Psychiater und jahrzehntelanger Suchtexperte einen Überblick über Sucht im Allgemeinen und stellte die grundsätzliche Frage, was manche Menschen an digitalen Angeboten süchtig werden lässt. Marion Santl, Diplom-Psychologin an der Fachambulanz für Suchtprobleme in Schwandorf, informierte im Anschluss darüber, wie sich die Suchthilfe bei der Digitalisierung im Alltag positionieren kann und sich auch selbst an die neuen Gegebenheiten anzupassen hat. Santl sieht hier den Lösungsansatz in der Verbindung von digitalem und analogem Angebot.
Nach der Mittagspause referierte Dr. Stefan Gerhardinger, Abteilungsleiter Soziale Dienste und Hilfen, über das Spannungsfeld zwischen digitalem Stress und digitaler Balance. Am Arbeitsplatz kommt es besonders dort zu Problemen, wo der Digitalisierungsgrad des Arbeitsplatzes nicht zu den Kompetenzen des Arbeitnehmers passe. Grundsätzlich können eine "digitale Diät" und Klassiker der Stressbewältigung wie Zeitmanagement und konkret eingeplante Phasen der Entspannung helfen. Volker Hiller, betrieblicher Suchthelfer, und Monika Hiller, Mitbegründerin der selbsthilfe-digital in Landau, stellten ihr Selbsthilfeportal vor. Dieses bietet die Möglichkeit, mit anderen Erkrankten in Kontakt zu treten und auch in Verbindung zu bleiben. Persönliche Treffen und digitaler Kontakt werden hierbei verbunden. Mit den unterschiedlichen Aspekten zum Thema "exzessiver Medienkonsum" beschäftigte sich Celine Schulz-Fähnrich, Sozialpädagogin an der Fachambulanz in Regensburg.
Christian Kreuzer, Leiter der Fachambulanz Regensburg, freut sich über das rege Interesse der Teilnehmer.Burcom/Pfennig
In der anschließenden Podiumsdiskussion hatten die mehr als 40 Teilnehmer die Möglichkeit, sich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen und sich miteinander auszutauschen. Als Fazit der Tagung lässt sich ziehen: Die Digitalisierung und damit auch entsprechend verbundene Suchtproblematiken werden weiter zunehmen. Betriebliche Suchtberater können hierbei helfen, Kollegen im Blick zu behalten und Beratung anzubieten. Die Caritas bietet Interessierten eine entsprechende Weiterbildung an. Informationen als betrieblicher Berater für Sucht und psychische Gesundheit finden Sie unter www.caritas-regensburg.de/handeln.