Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein (re.) und Landrätin Tanja Schweiger (li.) erwarten mit Caritasdirektor Michael Weißmann und Festwirt Alfred Glöckl (2.v.r.) die Gäste(Foto: H.C. Wagner)
Regensburg - Auch wenn der Begriff "Notstandsküche" ein wenig wie aus einer anderen Zeit klingt, ist das Thema aktueller denn je. Im Jahr 1919 hatte sich Fürst Albert I. von Thurn und Taxis entschlossen, bedürftigen Menschen täglich eine warme Mahlzeit anzubieten. Seit 1951 ist die Caritas in Regensburg Partner und offizieller Rechtsträger der Fürstlichen Notstandsküche im Refektorium von Schloss St. Emmeram. Geld für Essen und Trinken zu haben, ist auch im Jahr 2024 ebenso wenig selbstverständlich, wie sich einen Dultbesuch leisten zu können. Bereits zum vierten Mal lud Festwirt Alfred Glöckl mit seinen Lieferanten als Partnern im Boot in diesem Jahr die Gäste und die Organisatoren der Fürstlichen Notstandsküche in sein Dultzelt zu Hendl, Knödel, Brezen und Getränken ein. Neben dem Festwirt begrüßte auch Diözesan Caritas-Direktor Michael Weißmann auf der Regensburger Dult.
Rund 200 Menschen folgten der Einladung ins Glöckl Festzelt. Unter den Gästen waren auch Bewohnerinnen des Caritas-Heims St. Rita für junge Frauen, des Übergangswohnheims für Männer sowie Klienten aus dem Caritasprogramm NOAH für obdachlose Menschen. Schnell hatte sich im August herumgesprochen, dass es nach 2019, 2022 und 2023 wieder eine Einladung auf das beliebte Volksfest gibt. Ab 11 Uhr wurden Essens- und Getränkemarken ausgegeben. Wer ein halbes Hendl für Personen, die den Weg auf die Dult nicht geschafft hatten, mitnehmen wollte, bekam es in eine Warmhaltetüte eingepackt. Doch nicht nur für Essen und Trinken war gesorgt. Wie im letzten Jahr spielten wieder die "Zammgwürfelten" bayerisch-böhmische Blasmusik begleitet von Akkordeon.
Auch die Damen aus dem Caritas-Wohnheim St. Rita freuten sich über die Einladung ins Festzelt(Foto: H.C. Wagner)
Auch wer am Rande der Gesellschaft lebt, will durchaus an den Freuden des Lebens teilhaben. Dazu gehört ein entspannter Dult- und Festzelt-Besuch, der für viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Die Caritas Sozialberatung betreut in Regensburg pro Jahr rund 2.000 Klienten, Tendenz steigend. Dazu gehören Familien mit geringem Einkommen, Arbeitsuchende und Menschen im Rentenalter, aber auch Paare oder alleinstehende Personen, die durch die Folgen von Corona oder beispielsweise durch Arbeitsplatzverlust in eine soziale oder finanzielle Schieflage geraten sind. Auch Studierende zählen zu den Klienten. Neben unterschiedlichsten niederschwelligen Hilfsangeboten ist auch der "Berechtigungsschein" für die Fürstliche Notstandsküche ein wichtiger Baustein. Rund 150 solcher Legitimationen werden pro Jahr ausgegeben.