Elisabeth Wiesner / fotoart
1968 in der Oberpfalz geboren und aufgewachsen, macht Birgit Renner nach der Schule eine Ausbildung zur Steuerfachkraft. Doch sie merkt bald, dass ihr dieses bilanzorientierte Berufsleben nicht gefällt. "Etwas mehr Herz, bitte!", sagt sie sich und macht erneut eine Ausbildung: diesmal zur Krankenschwester. Sie arbeitet zunächst im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, mitunter in leitender Position, dann in der ambulanten Pflege.
Zur Jahrtausendwende steht ein Wandel an: Die junge Krankenschwester, Anfang 30, gründet eine Familie, bekommt zwei Kinder und nutzt die neue Lebensphase auch für eine berufliche Veränderung. Im Jahr 2003, da sind ihre Kinder ein und drei Jahre alt, wird sie Geschäftsführerin in der offenen Familienarbeit beim Familienzentrum Königswiesen e.V. Zehn Jahre erfüllt sie diese Position und bildet sich zudem berufsbegleitend fort. Sie studiert von 2009 bis 2014 Gesundheits- und Sozialmanagement. Anschließend übernimmt sie die Ehrenamtskoordination Asyl bei der Diakonie und baut das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement für die Stadt Regensburg auf. Anfang 2018 kommt sie schließlich zur Caritas.
Die Bewerbung bei der Caritas kam nicht von ungefähr. Der Kontakt zu Caritasmitarbeitern bestand bereits seit vielen Jahren aufgrund ihrer früheren beruflichen Aufgaben. Die Zusammenarbeit hatte Renner stets gefallen. "Die Kollegialität ist mir sofort aufgefallen", sagt sie. Zudem begeistert sie sich für die Arbeit der Caritas, die zahlreichen Hilfen für in "Not geratene und benachteiligte Menschen". Anfang des Jahres klappte es schließlich mit einer Stelle in der Geschäftsführung für Kindertageseinrichtungen. Doch dort sollte sie nicht lange bleiben. Zum 1. Dezember übernimmt Birgit Renner nun das Referat Ambulante Pflege im Diözesan-Caritasverband Regensburg. Ihr Vorgänger Daniel Bronold wechselte als Geschäftsführer zum Kreis-Caritasverband Weiden.
"Ich freue mich darauf, wieder im und mit dem Pflegebereich zu arbeiten. Hier liegen meine Wurzeln", sagt Renner. In ihrer künftigen Position kann sie all ihre Berufsaus- und -weiterbildungen vereinen und profitiert von ihrem breiten beruflichen Erfahrungsschatz. Den Aufbau von Tagespflegeangeboten sieht sie als eine ihrer wichtigsten Aufgaben der Zukunft an. "Damit entlasten wir pflegende Angehörige", sagt Renner. Eine weitere Herausforderung wird sein, ausreichend Personal in der ambulanten Pflege zu haben. Es braucht eben noch mehr Menschen wie Birgit Renner, die beruflich vor allem eines suchen: etwas mehr Herz.