(v.l.n.r.) Sozialpädagogin Katrin Neger, KJF-Direktor Michael Eibl, Fabian und Corinna (Teilnehmer in der Lernwerkstatt), Monsignore Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz, stellvertr. Einrichtungsleiter Vladislav Perkov, Einrichtungsleiter Hubert Schmalhofer, Arbeitstherapeut Christoph Simbeck, Heilerziehungspflegerin Sandra Helgath.KJF Regensburg
"Faire Arbeit für junge Menschen, das fängt schon bei der Ausbildung an", macht KJF-Direktor Michael Eibl deutlich, "wir müssen die jungen Menschen da abholen, wo sie stehen, und sie gut qualifizieren." Die über Jahre hinweg hohen Erfolgsquoten der Lernwerkstatt in der Vermittlung junger Menschen in Arbeit mit 75 Prozent und mehr zeigten, dass Einrichtungen wie die Lernwerkstatt den jungen Menschen echte Perspektiven geben. In diesem Jahr feiert die Lernwerkstatt ihr 20-jähriges Jubiläum. In all den Jahren, so Eibl, habe sie sich stets aktuellen Anforderungen gestellt - den Arbeitsmarkt und vor allem die Bedürfnisse der jungen Menschen und deren Teilhabechancen im Blick.
Junge Menschen voranbringen - adäquate Rahmenbedingungen bieten
Caritasdirektor Dr. Roland Batz überzeugte sich bei einem Rundgang durch die Werkstätten und in den Büros der Lernwerkstatt von deren breit gefächertem Angebot. "Strukturen und adäquate Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sich die jungen Leute gut entwickeln können, das ist wichtig", stellte Batz heraus. Dass kirchliche Träger wie die Caritas und die KJF zum Wohle der jungen Menschen Hand in Hand gehen, ist für Batz selbstverständlich.
Gemeinsam mit Michael Eibl kam Dr. Roland Batz mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Maßnahme "Modul A" ins Gespräch, in der sich 20 Teilnehmer/innen beruflich orientieren und stabilisieren können. "Wir fördern sie behutsam und bringen sie voran, damit sie sich an einen regelmäßigen Tagesablauf gewöhnen", so Einrichtungsleiter Hubert Schmalhofer.
Anspruchsvoller Arbeitsmarkt
Trotz der exzellenten wirtschaftlichen Situation sei für benachteiligte junge Menschen ein Arbeitsplatz nicht immer ohne weiteres erreichbar, machte Hubert Schmalhofer deutlich. Der Arbeitsmarkt fordere viel von den jungen Menschen. "Dauerhafte Ausgrenzung und Überforderung, das geht einfach nicht", so Schmalhofer, "und Langezeitarbeitslosigkeit ist furchtbar." Die Fachkräfte in der Lernwerkstatt geben jungen Menschen das nötige Rüstzeug, damit sie den Sprung in das Arbeitsleben gut schaffen, faire Arbeitsbedingungen helfen, dass sie richtig Fuß fassen können. In der Region gelänge dies aufgrund der guten Kooperationen mit Betrieben gut, stellte Eibl heraus. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Lernwerkstatt als regionalem Arbeitsmarktpartner zahle sich für die jungen Menschen aus.
Alle jungen Menschen brauchen Chancen
Einrichtungsleiter Hubert Schmalhofer, Caritas-Direktor Dr. Roland Batz und die 17jährige Corinna fertigen Tüten an für Kaminofenanzünder.KJF Regensburg
Die KJF und die Lernwerkstatt laden seit einigen Jahren gezielt Führungskräfte aus Kirche und Politik zum Josefstag ein. "Wir holen die Verantwortlichen direkt in die Arbeit rein und wollen damit in der Öffentlichkeit bewusst machen, dass alle jungen Menschen Chancen brauchen. Die kirchlichen Träger sind gute Partner und die Lernwerkstatt ist ein Paradebeispiel dafür", führte Eibl aus. "Es wurden immer wieder neue Berufsfelder entwickelt und Ausbildungen angeboten wie z.B. der Recycling-Monteur oder der Service-Fahrer", so Eibl weiter. In den letzten Jahren sei die Vermittlungstätigkeit in Kooperation mit dem Integrationsfachdienst hinzugekommen. Ein gut ausgebautes Netzwerk zu Unternehmen und Betrieben in der Region und innerhalb der Kirche gehört zu den Stärken der Lernwerkstatt. Davon profitieren alle Jugendlichen, darunter auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. "Sie brauchen dieselben Strukturen und Chancen, müssen genauso wettbewerbsfähig sein", erklärt Hubert Schmalhofer. "Hier müssen wir sensibel werden", in welcher Situation Menschen auf der Flucht sind", bekräftigte Batz, "die jungen Menschen brauchen Zeit, Geduld und Wertschätzung und das gilt für alle, die hier bei uns sind."
Die Lernwerkstatt - eine gute Netzwerkerin
Wichtige Partner und Kostenträger für die Maßnahmen in der Lernwerkstatt sind die Agentur für Arbeit, die Jobcenter und das Jugendamt sowie die Deutsche Rentenversicherung Bund. Netzwerkpartner sind das Thomas Wiser Haus, das Kinderzentrum St. Vincent und Haus Hemma der KJF, Don Bosco, die Caritas, Kolping, die städtische Berufsschule und die Jakob-Muth-Berufsschule sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie und niedergelassene Therapeuten.
Aktuell werden in der Lernwerkstatt 125 junge Menschen in 12 Berufsbereichen mit insgesamt 28 Berufen ausgebildet. 40 Teilnehmer/innen sind in einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB). Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Schulvermeider und psychisch kranke Arbeitnehmer/innen, die wieder an das Arbeitsleben herangeführt werden.