Leider können viele aufgrund ihrer mangelnden Sprachkenntnisse nur die Haupt- oder Mittelschule aufsuchen. Das "Sprint-Modell" und das Projekt "InGym" sollen den Flüchtlingen helfen, sich auf den weiterführenden Schulen zurechtzufinden.
Ein Weg, die Kinder und Jugendlichen in das deutsche Schulsystem zu integrieren, sind sogenannte Übergangsklassen. So wurden im Bereich der Grund- und Mittelschulen zu Beginn des Schuljahres 2015/16 in Bayern 471 Übergangsklassen eingerichtet. Im Laufe des Schuljahres wurde diese Anzahl bedarfsgerecht auf rund 640 Übergangsklassen erhöht. Da viele Flüchtlingskinder aber aufgrund ihres Wissensstandes für die Realschule oder das Gymnasium geeignet wären, wurden erste Versuche gestartet, ihnen den Zugang zu weiterführenden Schulen zu ermöglichen – auch in Regensburg.
Ein wichtiger Ansatz ist das "Sprint-Modell". "Sprint" steht dabei für "Sprachförderung intensiv". Zunächst wurde dieses Modell in Nürnberg und München an zwei Realschulen getestet. Dieser Modellversuch stellt einen schulartspezifischen Weg der Integration von besonders leistungsfähigen und leistungsbereiten Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache dar. Die kurzfristig zugewanderten Schülerinnen und Schüler, die an diesem Modell teilnehmen können, verfügen über eine Vorbildung auf dem Niveau der jeweiligen Schulart, nicht aber über ausreichende Sprachkenntnisse im Deutschen.
Da für die Flüchtlinge die größte Schwierigkeit in der deutschen Sprache liegt, wird das "Sprint-Modell" auf 15 weitere Realschulen in Bayern ausgeweitet. Unter anderem wird die Albert-Schweitzer-Realschule in Regensburg daran teilnehmen.
Parallel dazu wurde bereits im Schuljahr 2015/16 das Pilotprojekt "InGym" an zwei Schulen in Nürnberg und München eingeführt und zum Halbjahr auf weitere Gymnasien in Augsburg, Würzburg und Regensburg ausgeweitet.
In Regensburg nehmen das Werner-von-Siemens-Gymnasium und das Von-Müller-Gymnasium am Pilotprojekt teil. Im Laufe des Jahres soll die erste Zwischenbilanz zu diesem Projekt gezogen werden. Daraufhin wird dann auch beschlossen, ob, wo und in welcher Weise das Projekt weiterlaufen soll. Zusätzlich werden bei beiden Schularten bayernweit bedarfsorientierte und individuelle Sprachfördermaßnahmen angeboten. Ziel ist, dass die jugendlichen Flüchtlinge die deutsche Fachsprache erwerben und eine bestmögliche Schulbildung erhalten.