Heimleiterin Sieglinde Schröck (hinten rechts) hieß Bürgermeister Ottmar Hirschpichler (links stehend) mit den Bewohnern willkommen.Schmerbeck
Bayerische Politiker haben wieder die Seiten gewechselt, im Rahmen der Aktion der Freien Wohlfahrtspflege. Eine Woche lang im November besuchten sie soziale Einrichtungen im Freistaat. "Damit zeigen sie durch ihren Besuch und durch ihre Mitarbeit in den verschiedenen Einrichtungen Interesse und Engagement für unsere soziale Wirklichkeit in Bayern", so die Veranstalter der Aktion. Mit gutem Beispiel ging Bürgermeister Ottmar Hirschbichler voran. Er nahm sich drei Stunden Zeit, um im Caritas Alten und Pilegeheim St. Vinzenz mitzuarbeiten. Heimleiterin Sieglinde Schröck freute sich über seine Zusage und versäumte es nicht, dem Gemeindeoberhaupt für die vorbildliche Seniorenarbeit allgemein zu danken. Außerdem verriet sie Hirschbichler, dass es sich mit Wallersdorf gut punkten lässt. Kürzlich habe sie an einer Veranstaltung in Regensburg teilgenommen, in deren Fokus die Tagespflege stand. Dem allgemeinen Credo, "die Kommunen müssen mehr tun", konnte Schröck widersprechen, denn mit dem Bauerhaus habe die Großgemeinde bereits die Weichen gestellt.
Nach der Begrüßung übergab sie den Rathauschef in die Obhut der stellvertretenden Wohnbereichsleiterin Simone Reicheneder. Ausstaffiert mit Dienstkleidung machte sich Hirschbichler sofort nützlich und chauffierte die Rollstuhlfahrer in den ersten Stock, denn mittwochs beginnt um 9.30 Uhr der Gottesdienst in der Hauskapelle. Im Altbau arbeitete Ottmar Hirschbichler an der Seite von Krankenschwester Johanna Stoiber. Tatkräftig unterstützte er das Personal beim Frühschichtdienst. Völlig entgegengesetzt seiner üblichen beruflichen Tätigkeit half er bei Toilettengängen, Wasch- und Duschvorgängen, bereitete die Tablettenvergabe vor und kurz vor seinem Dienstende das Mittagessen. Auf Nachfrage, warum er sich trotz eines überquellenden Terminkalenders die Zeit für den Rollentausch nahm, bekräftigte Ottmar Hirschbichler: "Ich wollte unbedingt mitmachen, vor allem weil ich wissen wollte, was das Personal täglich leistet." Weiter hoffte er, mit seinem Engagement seinem Respekt zusätzlich Ausdruck zu verleihen.