Irmgard Pernpeintner (links) und Karin Haubenschild-Mergel vertreten die Caritas Regensburg im Arbeitskreis Frau und Sucht.Arbeitskreis Frau und Sucht
Was Sucht und Suchtprävention anbelangt, ziehen die Regensburgerinnen und Regensburger an einem Strang: Bereits seit 1979 treffen sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Institutionen regelmäßig, um ein übergreifendes Hilfsnetzwerk für betroffene und gefährdete Personen zu bieten. In verschiedenen Arbeitskreisen werden dabei spezifische Themen behandelt – so entstand 1996 auch der Arbeitskreis Frau und Sucht.
Es gilt den weiblichen Blickwinkel im Suchtgeschehen weiter zu schärfen, so die Mitglieder des Arbeitskreises. Frauen benötigten andere Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der Suchterkrankung, denn Scham, Gewalterfahrungen sowie Abhängigkeit in der Partnerschaft spielen bei ihnen häufig eine tragende Rolle.
Unter dem Motto "Kehr mich nicht unter den Teppich" wollen die Organisatorinnen dem häufig tabuisierten Thema "Frau und Sucht" einen öffentlichen Rahmen geben: Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums hat der Arbeitskreis in ganz Regensburg bunt geschmückte Fahrräder aufgestellt – zusätzlich machen Postkarten und Plakate auf das Thema sowie die verschiedenen Hilfsangebote aufmerksam.
Auch zwei Beraterinnen der Caritas Regensburg sind Teil der Arbeitsgruppe: Irmgard Pernpeintner von der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme sowie Karin Haubenschild-Mergel vom Caritas Haus St. Rita. "Thematisch geht es häufig um die mündige Patientin, um Behandlung von Traumata, die Prävention von Essstörungen und um Kinder aus Suchtfamilien", beschreibt Pernpeintner das Wirken des Arbeitskreises. Daneben organisieren die Mitglieder regelmäßig Fachvorträge, Seminare, Fortbildungen und Ausstellungen. Primäre Ziele seien, Frauen Mut zu machen, sich Unterstützung bei der Bewältigung eines Suchtproblems zu machen sowie die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Dafür setzen sich die Mitglieder auch in Zukunft ein – mit gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen.
Weitere Informationen:
In der ambulanten Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg finden Betroffene Hilfe bei sämtlichen Fragen zu Konsum und Sucht. Der Kontakt kann persönlich, telefonisch oder per Online-Beratung aufgenommen werden – auf Wunsch auch anonym.
Das Haus St. Rita unterstützt von Obdachlosigkeit bedrohte Frauen und bietet ihnen als Übergangswohnheim ein Zuhause.