"Es war eine große Ehre": Caritas-Abteilungsleiter Dr. Robert Seitz, Kulturbeauftragte Henriette Staudter, Heimleiterin Tanja Wocheslander und Annelise Lackermair (v.l.n.r.).
Caritas Regensburg
Die Idee war eigentlich ganz einfach: Wie kann man ältere Menschen im Altenheim besser in die Gesellschaft integrieren? Man holt die Gesellschaft zu den Senioren. Im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Emmeram in Geisenfeld gelang dies durch das Marktplatz-Konzept. Im Erdgeschoss des Hauses ist der "öffentliche Marktplatz" - ein großzügiger Eingangsbereich mit Cafeteria, einer Kapelle und einem offenen Garten. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die Wohnbereiche der 80 Heimbewohner jeweils mit Gemeinschaftsraum, Küche und verschiedenen Rückzugsmöglichkeiten. "So können unsere Senioren frei zwischen Geselligkeit und Privatsphäre wählen", sagt Heimleiterin Tanja Wocheslander. Im öffentlichen Marktplatz gab es bereits zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen. Das Altenheim kooperiert hierbei eng mit der Stadt Geisenfeld und der Kulturbeauftragten Henriette Staudter. In diesem Zuge fand im Sommer die Aktion "Zsammasitzn" statt. An der Mehrgenerationen-Veranstaltung nahmen Heimbewohner, Familien, Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden teil. Die Idee zu "Zsammasitzn" kommt von der Kulturbeauftragten der Stadt Geisenfeld. Unterstützt wird sie dabei tatkräftig von Annelise Lackermair, Vorsitzende der Bewohnervertretung und Grundschullehrerin in Geisenfeld.
Annelise Lackermair (rechts) im Gespräch mit Gesundheitsministerin Melanie Huml.Caritas Regensburg
Das Konzept überzeugte auch die Jury des Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreises 2015 und so wurden Vertreter des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg, des Altenheims und der Stadt Geisenfeld zur Preisverleihung in die Münchner Residenz eingeladen. Am Ende sollte es leider nicht für ganz vorne reichen: Die drei Preise (je 5000 Euro) gingen nach Passau, München und Straubing. "Wir können aber stolz darauf sein, dass unsere Arbeit auch überörtlich wahrgenommen und geschätzt wird", so Dr. Robert Seitz, zuständiger Abteilungsleiter der Caritas Regensburg.