Hildegard Ernst aus Steinberg sammelt seit 30 Jahren Spenden für die Caritas. Zweimal jährlich, einmal im Frühjahr, einmal im Herbst, verteilt sie Werbemittel und Spendentüten an die Pfarreimitglieder und geht sogar von Tür zu Tür. Dafür hat ihr der Diözesan-Caritasverband Regensburg nun das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold verliehen. Sie ist damit eine von knapp 50 Ehrenamtlichen aus dem Dekanat Schwandorf, die bei einem Festabend der Caritas für ihr Engagement ausgezeichnet wurden. Veranstaltungsort war der Pfarrsaal der Pfarrei St. Stephanus in Wackersdorf. Die Caritas verlieh zwanzigmal das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold, sechsmal in Silber und zwölf Elisabeth-Medaillen, zudem Urkunden.
Den Auftakt des Festabends bildete ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephanus in Wackersdorf. Der Diözesan-Caritasvorsitzende Michael Dreßel zelebrierte die Messe, den der Kirchenchor mit einer besonderen Liedauswahl sehr festlich gestaltete. Gleich in zwei Versionen erklang das berühmte "Ubi caritas et amor" - Wo Güte und Liebe sind, da ist Gott. Auf die untrennbare Verbindung von Gottesliebe und Caritas als tätiger Nächstenliebe verwies Domkapitular Dreßel in seiner Predigt und wandte sich direkt an alle, die sich hier engagieren. "Sie alle geben dieser Caritas ein Gesicht - Ihr Gesicht", sagte Dreßel. Er betonte damit das wichtige Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt für die Caritasarbeit. "Es ist dieses Engagement, das ganz wesentlich unsere Gesellschaft zusammenhält", ergänzte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann später bei der Festrede. "Überall dort, wo haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende der Caritas tätig sind, stärken sie das soziale Miteinander."
Die Arbeit der Caritas ist eine von mehreren Säulen, auf denen die Kirche steht. "Keine Institution weltweit leistet so viel Hilfe wie unsere Kirche", sagte der Schwandorfer Dekan Michael Hirmer. Was das für den Landkreis Schwandorf heißt, erläuterte Wolfgang Reiner, Vorstandsvorsitzender des Kreis-Caritasverbandes Schwandorf, und verwies auf die vielen Angebote der Caritas wie Krankenpflegedienste, Besuchsdienste, Gesprächsgruppen, Projekte für Menschen mit Einschränkungen und die Hospizarbeit.
Die Caritas im Bistum Regensburg unterstützt jährlich rund 350.000 Ratsuchende. "In den Beratungsstellen der Caritas, insbesondere in der Allgemeinen Sozialberatung und in der Schuldnerberatung, wird deutlich: die Notlagen der Menschen verschärfen sich", sagte Weißmann. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise bringen auch Menschen in Geldnot, für die der Gang in eine Beratungsstelle bislang nicht vorstellbar war. Diese aktuell stark nachgefragten Beratungsdienste werden nicht vom Staat refinanziert, sondern werden durch Kirchensteuer und durch Spenden finanziert. Es sind Menschen wie Hildegard Ernst, die diese Spenden einsammeln - und damit Menschen in Not helfen.
Zusatzinfo 1: Die Caritas-Frühjahrssammlung 2023
Die Caritas wirbt um breite Unterstützung der kommenden Frühjahrssammlung vom 6. bis 12. März. Den Auftakt bildet die Kirchenkollekte am Sonntag, den 5. März.
Die Hälfte der Spendenerlöse aus der Caritas-Sammlung geht an den Diözesan-Caritasverband Regensburg. Die Caritas finanziert damit Hilfen und Dienste, die nicht oder nur teils staatlich finanziert werden. Die andere Hälfte der Spenden verbleibt in den Pfarreien. Es geht um konkrete, individuelle Nothilfen für Menschen vor der eigenen Kirchentür.
Zusatzinfo 2: Abfedern der hohen Energiepreise: Caritas zahlt Soforthilfen aus
Die Beratungsdienste der Caritas geben derzeit finanzielle Soforthilfen für Menschen in Geldnot aus. Wer aufgrund der steigenden Energiepreise in finanzielle Engpässe geraten ist, kann diese Soforthilfen bei der lokalen Caritas beantragen. Eine Übersicht der Caritas-Standorte und weitere Informationen zum Energiefonds gibt es hier: Soforthilfen aus dem Energiefonds (caritas-regensburg.de)