Die Elementarpflegestation befindet sich im Dachgeschoss (gelbe Fassade). Es bietet sieben Heimbewohnern Platz.
Ein Tulpensträußchen, ein Hochzeitsbild und ein Fenster zur Ostseite: das ist alles, was die Bewohnerin derzeit sieht. Sie kann sich nicht bewegen und ist pflegebedürftig. Es sind alltägliche Dinge, die zur Herausforderung werden: das Pflegebett ist zu breit für die Türen, das tägliche Waschen dauert teilweise bis zu 90 Minuten. Seit Juli hat sich im Leben der Seniorin einiges geändert: Zusammen mit 80 weiteren Pflegebedürftigen ist sie in das neue Caritas-Pflegezentrum "An der alten Waage" in Straubing umgezogen. Mit fünf Heimbewohnern lebt sie im neuen Elementarpflege-Bereich. Das Motto dort lautet: Da sein, dabei sein, daheim sein.
Pflege braucht Zeit und Ruhe
Die Elementarpflege ist auf Menschen ausgerichtet, die teilweise oder vollständig bewegungsunfähig sind. Auch Demenzkranke, Sterbende und Wachkomapatienten finden in der Elementarpflege Aufnahme. "Das Leben findet für diese Bewohner auf wenigen Quadratmetern, um das Pflegebett herum, statt", sagt Dr. Sandra Hasslöwer, die das neue Pflegezentrum leitet. In der Elementarpflege stehen die wesentlichen Bedürfnisse des Bewohners im Vordergrund. Unnötige Aktionen werden weggelassen. "Wenn ein Bewohner am Vormittag schlafen möchte, dann lassen wir ihn und schicken nicht um 7.30 Uhr schon die Pflegerin rein", so Hasslöwer. Die körperliche und geistige Pflege wird zeitlich flexibel gestaltet. "Körperpflege ist für schwache Menschen so anstrengend, wie für uns eine Stunde Joggen." Deshalb braucht die Pflege Zeit und Ruhe, so Hasslöwer weiter. Klar: Die Medikamentenvergabe wird fest nach ärztlicher Verordnung verabreicht.
Teilhabe am Gemeinschaftsleben
Großzügige Zeitkorridore entlasten auch die Pflegefachkräfte. Sie können dann besser mit den Bewohnern um- und auf deren Bedürfnisse eingehen. "Ich wünsche mir für unsere Bewohner und Mitarbeiter mehr Ruhe und Zeit", sagt die Heimleiterin. In vier Wohnbereichen finden 91 Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegezentrum Platz. Der Bereich der Elementarpflege wird räumlich in den Bereich im Dachgeschoss integriert. Extrabreite Türen sorgen für gute Mobilität. Dadurch können Menschen im Pflegebett auch am gemeinschaftlichen Leben im Haus teilnehmen. Sandra Hasslöwer sieht einen weiteren Vorteil: "Die Angehörigen wissen, dass ihre Mama nicht alleine ist und sie Kontakt zu anderen Senioren hat." Erst vor wenigen Tagen wurde das neugebaute Caritas-Pflegezentrum in Straubing offiziell eröffnet. "Das gesamte Marienheim zog in das neue Haus um", so Hasslöwer. Das 60 Jahre alte Hochzeitsbild der Bewohnerin kam natürlich mit.
Die Zimmer sind geräumig und ins Leben des Wohnbereichs fest integriert. Neben den sechs Elementarpflege-Bewohnern leben dort 19 weitere Senioren.
Caritas - Pflegeprofi mit Profil
Im Bistum Regensburg gibt es 51 katholische Alten- und Pflegeheime, 18 davon in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes. Fast 4000 ältere Menschen verbringen dort ihren Lebensabend. 60 ambulante Pflegedienste versorgen etwa 5700 Patienten zu Hause, in deren gewohnter Umgebung. Mehr Infos zur Altenhilfe der Caritas auf www.altenhilfe-caritas.de. Der Kreis-Caritasverband Straubing-Bogen ist seit vielen Jahren selbst Träger von stationären und ambulanten Altenhilfeeinrichtungen. Mit dem modernen Pflegezentrum "An der alten Waage" in bester Stadtlage erfährt der Sektor Altenhilfe in der Region Straubing-Bogen eine weitere Aufwertung. Weitere Infos zum Angebot der Caritas Straubing: www.caritas-straubing.de