Sie stellten das Caritas-Programm auf dem Katholikentag vor (v.l.n.r.): Monsignore Dr. Roland Batz, Dr. Martin Stauch, Katholikentags-Programmchef Claudio Kullmann und Caritas-Sprecher Marcus Weigl.
Regensburg (cn). Einer der interreligiös geschichtsträchtigsten Plätze in Regensburg, der Neupfarrplatz, steht am Katholikentag ganz im Zeichen der Caritas. Mitten in Regensburg, mitten im Leben, steht die Caritas-Bühne. Mehr als 600 Akteure gestalten in 60 Programmpunkten ein abwechslungsreiches Programm zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen. Am Neupfarrplatz befindet sich auch das "Caritas-Dorf", ein Teil der Kirchenmeile. Dort stellen zehn caritative Organisationen ihre Arbeit an einem Stand vor. Hinzu kommen zahlreiche hochkarätig besetzte Podien und Veranstaltungen, die sich mit sozialen Themen befassen.
"Menschen begegnen und Brücken zwischen ihnen bauen", das ist laut Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz das Ziel des Caritas-Programms auf dem Katholikentag. Dazu kommen Menschen aus aller Welt, mit und ohne Behinderung, aus den unterschiedlichsten Lebenssituationen zusammen und gestalten gemeinsam das Bühnenprogramm auf dem Neupfarrplatz. Sie überzeugen mit Kreativität und Lebendigkeit. Sie melden sich gesellschafts- und sozialpolitisch zu Wort und bauen damit Brücken für mehr Solidarität in der Welt und in unserer Gesellschaft.
Das Caritas-Programm entstand in enger Kooperation zwischen der Geschäftsstelle des Deutschen Katholikentages und dem Diözesancaritasverband. Dr. Martin Stauch, Geschäftsführer der Deutschen Katholikentage, betonte in der Pressekonferenz: "Der Katholikentag hat von Anfang an soziale Themen in den Mittelpunkt gerückt." Er freue sich daher über die gute und effektive Zusammenarbeit mit der Caritas Regensburg. Die Caritas habe bisher immer eigenständig ein attraktives Programm auf die Beine gestellt. Die Zusammenarbeit geschehe auch auf vielen anderen Ebenen. In den Straubinger Werkstätten der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) beispielsweise wurden die Tagungsmappen für den Versand vorbereitet. Die KJF ist aktiv beteiligt, den Katholikentag mit mobilen Rampen barrierefrei zu machen.
Besondere Menschen im Rampenlicht: von früh bis spät
Ob Tobias Wolf, der erste deutsche Lehrer mit Down-Syndrom, oder Günther Holzapfel, ein Fußmaler aus dem Bayerischen Wald - es sind besondere Menschen, die im Rampenlicht der Caritas-Bühne stehen. Junge und alte Menschen, mit und ohne Behinderung, kommen zu Wort. "Neben vielen pfiffigen sozialen Projekten stellen wir Menschen in den Mittelpunkt, die der Gesellschaft etwas zu sagen haben", sagt Dr. Roland Batz. Menschen aus unterschiedlichsten Lebenssituationen begegnen sich, spielen miteinander Theater oder machen gemeinsam Musik. Dabei geht es zwischen Akrobatik, Gregorianik, Bayerischem Jodelpop und Live-Kochshow auch politisch zu. Besonderheit bei der Caritas-Bühne ist, dass hier die Besucher des Katholikentags in kurzweiligen Beiträgen für soziale Themen sensibilisiert werden, sagte Stauch.
Globalisierung, Inklusion, Familie und Arbeit: Polit-Talks mit Polit-Promis
Von Donnerstag bis Samstag, immer um 14.00 Uhr, gibt es auf der Caritas-Bühne einen Polit-Talk mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kirche zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen. Unter dem Motto der Caritas-Jahreskampagne "Weit weg ist näher als Du denkst" ist am Donnerstag die Globalisierung und ihre Konsequenzen das Thema. Zum Bundesteilhabegesetz und seine Umsetzung auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft wird am Freitag Verena Bentele, die neue Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, erwartet. Und: "Arbeitsgerechte Familien" versus "familiengerechte Arbeit" stehen sich als Gesprächspole am Samstag gegenüber. Dazu hat sich die Bayerische Familienministerin Emilia Müller angesagt. "Die Familie ist nach wie vor ein bedeutsamer Ort für die grundlegende Prägung und Beheimatung des Menschen. Sie steht jedoch unter dem Druck einer arbeitsmarktpolitischen Orientierung, die weitgehend von Flexibilisierung, Mobilität und Verdichtung bestimmt ist", so Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz. Er geht mit Staatsministerin Müller in das Gespräch.
Von Pränataldiagnostik bis Palliativversorgung: Die Caritas-Podien
An verschiedenen Veranstaltungsorten erwarten die Katholikentagsbesucher in den Caritas-Podien spannende Diskussionen zu gesellschaftspolitischen und sozialen Themen. Vom Schutz ungeborenen Lebens und Pränataldiagnostik über Bildungsgerechtigkeit und Integration bis zur Pflege dementer Menschen oder dem Umgang mit dem sterbenden Menschen - die Themenvielfalt ist groß. Und immer sind die Podien mit hochrangigen und hochkompetenten Diskussionsgästen aus dem gesamten Bundesgebiet besetzt. Mit dabei sind beispielsweise der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx oder der Präsident des Deutschen Caritasverbandes Prälat Dr. Peter Neher.
Live-Performances: Von der Koch-Show bis zur Gregorianik
Weitere Höhepunkte des Caritas-Programms sind tägliche Vorführungen, wie beispielsweise die Kochshows mit Profikoch Christoph Hauser "Biblisch kochen" oder "Buntes Gemüse", bei dem Menschen mit Behinderung mitkochen. Spannende Einblicke in die regionale und internationale Caritasarbeit versprechen Projektvorstellungen, beispielsweise zum Thema "Das Smartphone als Konfliktmotor: Die Folgen des illegalen Coltanabbaus in Zentralafrika oder der Oberpfälzer Initiative "Need no Speed" - Grenzüberschreitende Initiative zur Drogenprävention". Im Jahr der Weltmeisterschaft blickt die Caritas hinter die Fassade des Sportevents auf die "Jugend in Brasilien". Und im Abendprogramm können sich die Besucher der Caritas-Bühne auf musikalische Glanzlichter freuen, beispielsweise "Bayern goes world" mit Maria Reiser und Band, die "Faszination Gregorianik" mit den Regensburger Multi-Instrumentalisten Helmut C. Kaiser und Heinz Grobmeier und den Sängern Klaus Wenk und Marcus Weigl, oder den Düsseldorfer Cellisten Thomas Beckmann, der sich stark für Obdachlose engagiert.
Organisiert wurde das Caritas-Programm auf dem Katholikentag federführend vom Diözesan-Caritasverband Regensburg, in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband und der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg. Unterstützt wird die Caritas-Bühne von Aktion Mensch. Alle Informationen und das Programmheft gibt es immer auch aktuell im Internet unter www.caritas-regensburg.de/katholikentag.