Alfons Swaczyna, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Tanja Schweiger und Maximilian Burger unterstrichen die gemeinsame Verantwortung für die Region bei der Vermeidung und Therapie des Prostatakrebses.Caritas Krankenhaus St. Josef
Kastaniengroß und sehr gut versteckt im Inneren des Beckens, verbirgt sich die Vorsteherdrüse. Befällt sie ein Tumor, wird dieser auch heute noch häufig zu spät entdeckt, weil er anfänglich keine Symptome verursacht. Erkannt wird eine Krebserkrankung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung, die jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr empfohlen wird. Die Diagnose Prostatakrebs konfrontiert viele Menschen erstmalig mit einer körperlichen Einschränkung und der eigenen Sterblichkeit.
Bildhaft für die Zurückhaltung vieler Männer, über Erkrankungen zu sprechen, eröffneten am Wochenende zwei Damen den Informationstag Prostatakrebs 2017. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger ermutigten als Schirmherrinnen die zahlreichen Anwesenden, offen über ihre Probleme zu sprechen.
Im überfüllten Hörsaal des Caritas-Krankenhaus St. Josef drängten sich Betroffene und Interessierte dicht an dicht, um die neuesten Informationen zur Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs zu hören. Während niedergelassene und Urologen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder sowie des Universitätsklinikums Regensburg über die neuesten Diagnostik- und Behandlungsmethoden aus der Schulmedizin referierten, beschrieb Dr. Axel Eustachi vom Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde der Technischen Universität München die Möglichkeiten und Grenzen ergänzender Therapien. Er riet entschieden von Therapien ab, die nicht mit den behandelnden Urologen abgestimmt wurden, da naturheilkundliche Arzneien häufig in Wechselwirkung zu verordneten Präparaten stehen. Einige harmlos wirkende Pillen, Säfte oder Pasten können zudem die Nieren oder die Leber schädigen, wenn sie in Eigenregie eingenommen werden.
"Der Patient ist aber nicht allein", sagt Alfons Swaczyna, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe PROCAS. Während ihn Burger als sein wichtiges "Korrektiv" bezeichnet, beschreiben Betroffene Swaczyna als Stütze und wichtige Informationsquelle. Denn auch in der Behandlung des Prostatakrebses gilt: Das Bessere ist der Feind des Guten!