Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkundeten Passau zu Wasser und zu Lande und genossen Einblicke in die Geschichte der Bischofsstadt. Sandra Süssel/Fachambulanz Dingolfing
Nach der langen Isolation ist es für viele eine Wohltat, wieder soziale Kontakte pflegen zu können. So erging es auch der Gruppe der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme aus Dingolfing, die kürzlich die Bischofsstadt Passau erkundete.
Der Stadtführer war dabei ein ganz besonderer: Hofrat Freiherr Philipp Wilhelm von Hörnigk, prägender Geschichtsschreiber und Archivar des Bistum Passaus im 17. Jahrhundert, gab den Dingolfingerinnen und Dingolfingern Einblicke, wie das Leben in Passau anno dazumal aussah. Beim Rundgang zwischen den prächtigen Barockfassaden zahlreicher italienischer Baumeister entdeckten die Gruppe die großen Gegensätze der Zeit, denn die Stadt erlebte damals auch Tragödien wie Brände und Überschwemmungen.
Auch die Gruppenmitglieder erhielten tragende Rollen in der Führung: So wurden kurzerhand ein Bischof sowie eine Prinzessin gekürt und eine historische Hochzeit nachgespielt. Das entsprechende "Hochzeitsmahl" fand im Anschluss an die unterhaltsame Führung statt, sodass sich die Gäste aus Dingolfing ausreichend stärken konnten. Nachmittags eroberten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Passauer Gewässer: Auf einer Drei-Flüsse-Schifffahrt genossen sie die frische Brise am heißen Tag und bestaunten die Stadt noch einmal aus einem neuen Blickwinkel.
Neue Blickwinkel ist auch das Stichwort für die freizeitpädagogische Maßnahme, denn sie bot den Klientinnen und Klienten vielfältige Möglichkeiten, andere Betroffene kennenzulernen und sich intensiv auszutauschen - ein wichtiger Bestandteil einer Behandlung, der während der langen Kontaktbeschränkungen nur eingeschränkt möglich war. Daher freuten sich die Beraterinnen umso mehr über die rege Teilnahme an der Exkursion und bedanken sich herzlich beim Suchtarbeitskreis Dingolfing für die Kostenübernahme der Stadtführung!