Sylvia Stierstorfer (links) im Gespräch mit einer Bewohnerin und Heimleiterin Alexandra Höcherl (Mitte).Büro Stierstorfer
Die CSU-Poilitikerin war auf Einladung der Heimleiterin Alexandra Höcherl und des zuständigen Abteilungsleiters des Diözesan-Caritasverband Regensburg, Dr. Robert Seitz, nach Regenstauf gekommen. "Es ist schwierig für jemanden, der lange selbstständig war, in ein Pflegeheim zu gehen. Hier in Regenstauf werden die Bewohner mit viel Herzlichkeit aufgenommen und umsorgt, sodass die Angst vor einer stationären Einrichtung schwindet", so Stierstorfer. Die bayerische Politik sei bestrebt, die ältere Generation in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen, so lange es geht. Die heutige Berufswelt lasse das aber nicht immer zu. Viele Häuser gehen deshalb neue Wege, um den Bewohnern ein neues Zuhause zu bieten. "Das Haus ist eine Bereicherung für Regenstauf", sagte Stierstorfer.
Angesprochen wurde ebenfalls die neue Regelung für feste Nachtdienstschlüssel in den Altenheimen, die ab Juni dieses Jahres gelten soll. Es gibt Bedenken, da die Personalaufstockung nachts zu einer Personalminderung tagsüber führen würde. Es bestünde nach Aussagen von Dr. Seitz die Gefahr, dass bestimmte Tätigkeiten wie Waschen in die Nacht bzw. den sehr frühen Morgen verlagert würden, was letztlich mit einer Verschlechterung der Pflege- und Lebensqualität verbunden wäre. "Natürlich spricht nichts gegen eine freiwillige Umsetzung. Wir behandeln das Thema bei der Caritas Regensburg einrichtungsindividuell: Die Spezialisierung einer Einrichtung auf Demenz führt beispielsweise angesichts der häufigen Tag-Nacht-Umkehr zu einer intensiveren Betreuung - auch mit Angeboten wie einem Nachtcafé - und somit zu mehr Personal im Nachdienst", so Seitz.
Freuten sich über den Besuch von Sylvia Stierstorfer (2. v. l.): Dr. Robert Seitz (li.), Alexandra Höcherl (3. v. l.) sowie einige Bewohner.Büro Stierstorfer
Dies nahm die Abgeordnete zum Anlass, beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege um Prüfung zu bitten. Von dort wurde ihr mitgeteilt, dass gerade im Nachtdienst vermehrt Notfälle auftreten, die das Personal in den Alten- und Pflegeheimen stark fordern. Auf dieser Grundlage wurde eine Verwaltungsvorschrift erlassen, die einen Nachtwachenschlüssel beinhaltet. Richtig sei, dass Pflegekräfte aus dem Tagdienst abgezogen werden, um die Nachtwachen zu verstärken. Dazu hat die Landespflegesatzkommission auf Initiative des Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums den Personalschlüssel in den Heimen erhöht, den maximal möglichen Pflegepersonalschlüssel schon ausgeschöpft haben. Ab dem Jahr 2016 seien weitere Verbesserungen vorgesehen, so dass die Zahl der Pflegekräfte in den Einrichtungen weiter steigen werde, heißt es aus dem Ministerium. Stierstorfer sicherte den Verantwortlichen ihre Unterstützung zu. Wichtig sei eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, sagte sie und warb für eine größere Wertschätzung der Arbeit in Pflege und Gesundheit. "Denn eine der ganz großen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen ist der zunehmende Mangel an Pflegekräften", sagte Stierstorfer.