"Sie haben es geschafft! Sie haben Ihre Erzieher-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – und dazu möchte ich Ihnen von Herzen gratulieren", sagte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann bei den Absolventenfeiern der Caritas Fachakademien für Sozialpädagogik (FakS) in Regensburg und Weiden. In den Mittelpunkt seiner Rede stellte er das berühmte Bibelzitat "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!", wobei er den Fokus auf den zweiten Teil der Bibelstelle legte, "wie dich selbst".
Dabei ermahnte er die Absolventen wohlwollend, auch die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Er sagte: "Ihr Beruf ist einer der wichtigsten, vielleicht der wichtigste, den wir haben: Immer mehr Kinder kommen immer früher in die Kitas, die Eltern, oft beide voll berufstätig, sind auf Sie angewiesen; die Wirtschaft ist auf Sie angewiesen; das ganze soziale und ökonomische System dieses Landes würde ohne Ihre Arbeit nicht funktionieren. Gerade deshalb müssen Sie auf sich achtgeben. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Sie nicht nur ihren Beruf, sondern auch sich selbst wertschätzen."
In Weiden erhielten 30 Erzieherinnen und Erzieher ihre Abschlusszeugnisse. Zudem erhielten 28 Studierende die Abschlusszeugnisse für die theoretischen Prüfungen. Sie wurden nun ins Berufspraktikum (5. Ausbildungsjahr) entlassen. In seiner Rede an die Absolventen griff Schulleiter Karlheinz Binner das von den Studierenden gewählte Motto "FakS und fertig" auf und fragte: "Sind Sie jetzt fertig?" Dem Lehrplan nach, ja. Doch zugleich erinnerte er seine Absolventen daran, dass sie nie aufhören sollten, die eigene Arbeit zu reflektieren und weiter zu lernen. Die Ausbildung in der FakS baue auf zwei Säulen auf. Erstens, auf Fachkompetenz: Sie umfasse alles, was mit Inhalten und Wissen zu tun habe. Zweitens, auf Resonanz: Sie beschreibe eine Haltung, aus der Beziehung entstehen könne. Erst beides zusammen bilde die erzieherische Persönlichkeit. "Letztendlich entsenden wir Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen, in die Welt, damit sie noch besser werde", sagte Binner. "Ihr Beruf sitzt hier an einer Schlüsselstelle." Abschließend gab er den Absolventen ein Zitat des Soziologen Hartmut Rosa mit auf den Weg: "Eine bessere Welt lässt sich daran erkennen, dass ihr zentraler Maßstab nicht mehr das Beherrschen und Verfügen ist, sondern das Hören und Antworten."
Von den angehenden Erzieherinnen und Erziehern haben vier die Abschlussnote von 1,0 und drei die Abschlussnote 1,33 erreicht.
Rüstzeug für die Reise in die neue Zukunft
In Regensburg erhielten 70 Erzieherinnen und Erzieher ihre Abschlusszeugnisse, darunter auch erstmals Absolventen des Modellprojekts OptiPrax (drei statt fünf Ausbildungsjahre). In ihrer Rede an die Absolventen machte Schulleiterin Dr. Nicole Ehrmann-Ludwig den jungen Leuten Mut für deren "Reise in eine neue Zukunft". Damit diese gelingt, gab sie ihnen noch ein wenig Rüstzeug symbolisch mit auf den Weg: ein Seil, das an Teamarbeit erinnert; ein Megaphon, um die eigene Meinung zu äußern; einen Helm, unter dem man auch mal Schutz findet; eine Sonnenblume, die zuversichtlich stimmt; eine Weltkugel, die den Blick weitet, und einen Liegestuhl, in dem sich auch mal entspannen lässt. "Es freut mich sehr, dass wir Sie heute als staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher in das Berufsleben entlassen, die sich intensiv mit komplexen Fachinhalten auseinandergesetzt haben und nun in jeder Hinsicht fachlich kompetent und dazu qualifiziert sind, die verantwortungsvolle Aufgabe als pädagogische Fachkräfte zu übernehmen", sagte Dr. Ehrmann-Ludwig. "Und es freut mich noch mehr, dass Sie auch Persönlichkeiten sind, die zentrale Werte, für die auch unsere Fachakademie steht, im Alltag leben und den ihnen anvertrauten Kindern und jungen Menschen vorleben."
Die Jahrgangsbesten sind: Miriam Lindemann mit dem Notendurchschnitt 1,0 im Berufspraktikum, Milena Nelz mit dem Gesamtdurchschnitt 1,28 sowie Rebecca Mendl-Meresca mit dem Gesamtdurchschnitt 1,25 im Berufspraktikum und der theoretischen Abschlussprüfung. Daniela Haimerl ist die Jahrgangsbeste in OptiPrax mit dem Durchschnitt 1,17.