Irmgard Pernpeintner und Helmut Würzl sind seit vielen Jahren Suchtberater bei der Caritas in Regensburg und in Kelheim. Sie sind SKOLL-Trainer der ersten Stunde. Ihre Erfahrungen und das gesammelte Wissen zu dieser Methode geben sie nun regelmäßig an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Sie organisieren seit zwei Jahren die Weiterbildungskurse zu SKOLL-Trainern. In vier Schulungen wurden bisher 24 Fachkräfte zu SKOLL-Trainern weitergebildet. Viele Sozialpädagogen, die in Suchtberatungsstellen arbeiten, aber auch Lehrer und Mitarbeiter von Einrichtungen für junge Erwachsene haben davon profitiert. "Wir haben schon Suchtberater aus Oberbayern und gar aus Graz geschult", sagt Irmgard Pernpeintner.
Mehr SKOLL-Trainer, größeres Hilfsangebot
Der Fokus der Weiterbildung liegt jedoch im eigenen "Betrieb": Insgesamt elf Suchtberater sind von Pernpeintner geschult worden. "Damit haben wir nun in fast jeder Fachambulanz einen ausgebildeten SKOLL-Trainer", so die Suchtberaterin. "Das Angebot unserer Suchthilfe in Ostbayern ist damit vielfältiger und flächendeckender", ergänzt Würzl. In der dreitägigen Schulung lernen die Fachkräfte, wie man Menschen mit problematischem Konsumverhalten eine sinnvolle Selbstkontrolle vermittelt und ihnen Auswege aus ihren Verhaltensmustern aufzeigt. Durch Rollenspiele lernen die Teilnehmer, sich in die Situation eines Betroffenen richtig einzufühlen. So erschließen sich den künftigen SKOLL-Trainern die wichtigsten Elemente von SKOLL. Außerdem erhalten sie Tipps zur praktischen Umsetzung des Angebots in der Suchtberatung.
"Unsere SKOLL-Trainer sind hochmotiviert und setzen die Selbstkontrolltrainings nun regelmäßig in ihren Suchtberatungsstellen um", freut sich Pernpeintner. Weitere SKOLL-Trainer werden folgen. Die nächste Fortbildung beginnt im Februar 2015.
Zusatzinfo
Begleitende Evaluationen der Universität Hamburg-Eppendorf zeigen, dass SKOLL ein "wirkungsvolles Programm zur Frühintervention bei Abhängigkeitsgefährdung" ist. Die Teilnehmer am Programm lernen, Alternativen zum Risikoverhalten zu finden, Selbstvertrauen aufzubauen und den Suchtmittelkonsum einzuschränken. Besondere Erfolge erzielten Personen mit übermäßigem Alkoholkonsum. Das Risikoverhalten nahm in dieser Gruppe um durchschnittlich 50 Prozent ab. Besonders bewährt hat sich, die Gruppenzusammensetzung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Konsumverhalten zu mischen und ergebnisoffen zu arbeiten.
Weitere Infos unter www.suchthilfe-ostbayern.de/skoll oder unter www.skoll.de
