Stoßen auf den Erfolg der Aktion an (vorne v.r.n.l.): Kneitinger-Geschäftsführer Leonhard Resch, Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, Festwirt Alfred Glöckl und Caritasdirektor Michael Weißmann, umrahmt von den Musikanten der „Zsammgwürfelten“.Foto: H. C. Wagner
Regensburg. "Uns freut es, dass wir Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen, einen unbeschwerten Mittag auf der Dult ermöglichen können", bedankte sich Caritasdirektor Michael Weißmann bei Festwirt Alfred Glöckl, der die Klientinnen und Klienten der Caritas bereits zum fünften Mal zu einem unbeschwerten Dult-Erlebnis einlud. Auch Sozialbürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein begrüßte die rund 150 Gäste und bedankte sich in ihrem kurzen Grußwort bei Festwirtsfamilie Glöckl, die im nächsten Jahr ihr 90. Dult-Jubiläum feiern wird.
Unter dem Titel "Notstandsküche goes Glöckl Festzelt" war die Idee im Jahr 2019 ursprünglich ins Leben gerufen worden. Seither startete Festwirt Alfred Glöckl einen Rundruf bei seinen Lieferanten, die sich wieder gerne an der Aktion beteiligten, in diesem Jahr allen voran die für ihr soziales Engagement bekannte Brauerei Kneitinger. Geschäftsführer Leonhard Resch ließ es sich nicht nehmen und war zur Begrüßung und Wertschätzung am Samstag Vormittag ins Zelt gekommen. Für die richtige Bierzelt-Stimmung sorgten wie in den Vorjahren die "Zsammgwürfelten".
Foto: H. C. Wagner
Gefolgt waren der Einladung Klientinnen und Klienten aus den Einrichtungen und Diensten der Caritas, insbesondere Bewohnerinnen des Marienheims, die Gäste der Obdachlosen-Unterkunft für Männer in der Landshuter Straße, des Übergangswohnheims für Männer und der Notstandsküche. Auch wer am Rande der Gesellschaft lebt, will durchaus an den Freuden des Lebens teilhaben. Dazu gehört ein entspannter Dult- und Festzelt-Besuch, der für viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Die Caritas Sozialberatung betreut pro Jahr rund 2.000 Klientinnen und Klienten in Regensburg, Tendenz steigend. Dazu gehören Familien mit geringem Einkommen, Arbeitsuchende und Menschen im Rentenalter, aber auch Paare oder alleinstehende Personen, die beispielsweise durch einen Arbeitsplatzverlust in eine soziale oder finanzielle Schieflage geraten sind. Aber auch Studierende zählen zu den Klienten.
Die Fürstliche Notstandsküche
Seit 1951 ist die Caritas in Regensburg Partner und offizieller Rechtsträger der 1919 von Fürst Albert von Thurn und Taxis ins Leben gerufenen Notstandsküche. Die Caritas ist dafür verantwortlich, dass die wirklich Bedürftigen in den Genuss der Hilfe kommen, das Haus Thurn und Taxis stemmt Betrieb und Finanzierung der Einrichtung. Das Angebot besteht an den Werktagen von Montag bis Freitag. Die Gruppe der Gäste ist bunt gemischt. Die "Fürstenküche", wie das Angebot intern genannt wird, wird von Menschen aus verschiedenen Altersgruppen besucht. Ein Großteil sind Rentner und Rentnerinnen. Es kommen aber auch Personen mit einer psychischen Erkrankung. Ein wichtiger Hilfsfaktor für sie besteht oft darin, dass sie durch die Regelmäßigkeit des Angebots konstante Tagesstrukturen vorfinden, an denen sie sich orientieren können.