Anfang Mai ziehen erste Bewohner wieder zurück ins Alten- und Pflegeheim St. Martin.APH St. Martin
In der Nacht zum 1. Februar löste ein defekter Blindstrom-Kompensator im Hauptverteiler des Maschinenraums einen Brand im Alten- und Pflegeheim Neustadt/WN aus. Alle 81 Bewohner konnten in einer beispiellosen Rettungsaktion gerettet und noch am selben Tag in umliegende Pflegeheime gebracht werden. Dort werden sie seither gepflegt und betreut. Bald nach Ostern, wohl Anfang Mai, sollen nun 30 Bewohnerinnen und Bewohner wieder nach Neustadt, in einen Teil des beschädigten Altenheimes St. Martin umziehen können. Von einer Belegung des früheren Krankenhauses musste die Caritas nun Abstand nehmen. Behördenauflagen und der damit verbundene bau- und anschlusstechnische Aufwand stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen. "Es ist auch im Sinne unserer Bewohner nur vernünftig, jetzt alle Energie auf die Sanierung von St. Martin zu verwenden", sagte Caritasdirektor Michael Weißmann. Es geht auch darum, den Bewohnern die Strapazen von zwei Umzügen in einem kurzen Zeitraum zu ersparen.
Derzeit laufen die Arbeiten der Firmen und Haustechniker, um den Südflügel des Heimes St. Martin wieder bewohnbar zu machen. Gut acht Wochen nach dem Unglücksfall, steht auch die Telefonanlage wieder. Die Heimleiterin und ihr Team sind wieder unter Telefon 09602/93940 und über alle Nebenstellen erreichbar. Bis Anfang Mai rechnet die Caritas damit, die ersten 30 Bewohner ins Heim zurückholen zu können.
Ursprünglich sollten weitere 24 Bewohner nach Neustadt zurückkommen können. Dafür hatte die Caritas bereits einen leerstehenden Teil des früheren Krankenhauses gemietet. Doch dieser Plan hat sich nun zerschlagen. Die Auflagen der Behörden, beispielsweise in punkto Brandschutz, waren für eine Übergangszeit von nicht einmal drei Monaten einfach zu hoch. "Nach vielen Gesprächen, Telefonaten und reiflicher Überlegung haben wir entschieden, alle Kraft der Sanierung unseres Heimes St. Martin zu widmen", sagte Weißmann. Der hohe Aufwand, den Teil des früheren Krankenhauses für den Betrieb einer Pflegeeinrichtung zu ertüchtigen, stehe in keinem Verhältnis zur kurzen Nutzungsdauer. Auch mit Blick auf die Bewohner ist diese Entscheidung gefallen. "Unseren Bewohnern bleiben damit zwei Umzüge in kurzer Zeit erspart", so Weißmann. Es sei nur vernünftig, die Bewohner nicht zweimal innerhalb weniger Wochen mit einem Umzug zu belasten. Man werde sich weiterhin um alle Bewohner in den umliegenden Häusern kümmern. Denn zu allererst gehe es um deren Wohl. Die Mitarbeitenden bleiben solange bei "ihren" Bewohnern in den umliegenden Häusern.
Die Sanierungsarbeiten im Nordtrakt von St. Martin laufen derweil weiter. Die Pflegebäder werden beispielsweise komplett saniert. Dafür mussten alle Fliesen von Wänden und Fußböden entfernt und die Bäder in Abstellräume umfunktioniert werden. Neue Fußböden werden verlegt und Wände neu gestrichen. Auch der Aufzug wird komplett erneuert.
Auf die Frage, wann das Alten- und Pflegeheim in Neustadt wieder komplett in Betrieb gehen kann, antworteten die Caritas-Verantwortlichen: "Wenn alles gut geht, halten wir mit allen Bewohnern und Mitarbeitenden im August hier wieder unser Sommerfest."