Die Vertreter aller Institutionen freuen sich über die Intensivierung der Zusammenarbeit.medbo
Im Haus am Klosterberg konnte BRK-Präsident Theo Zellner zur Unterzeichnung der Oberpfälzer Kooperationsvereinbarung der Sozialpsychiatrischen Dienste, der psychosozialen Beratungsstellen für Suchtgefährdete, der psychosozialen Beratung an den Gesundheitsämtern und der medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler und Vertreter der beteiligten Organisationen und Institutionen begrüßen.
Theo Zellner bemerkte, dass es hier Personen betrifft, die sich im vertraulichen Kreis bewegen - psychisch kranke Menschen. Die Sozialpsychiatrischen Dienste des BRK im Landkreis Cham können 2017 ihren 25. Geburtstag feiern und sie haben sich bestens bewährt. Wichtig sei, dass die Versorgung dieser "Grauzone" psychisch Kranke und deren Angehörige eine Anlaufstelle haben.
Die psychiatrische Vollversorgung im Landkreis Cham sei ein Gewinn für die Menschen, die hier leben. Im Laufe der Jahre sei die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen immer mehr ausgeweitet worden und diese Kooperationsvereinbarung sei nun ein schönes Geschenk für alle. "Sie ist eine gesunde, sichere Basis für die Arbeit der Dienste", stellte der BRK-Präsident fest.
Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler betonte, dass man mit der Kooperationsvereinbarung Antwort auf große Fragen unserer Zeit gebe. Fragen der Psyche und der Sucht betreffen die ganze Gesellschaft. Erfreulich sei, dass sich die Gesellschaft den Therapiemöglichkeiten weitgehend geöffnet hat. Früher sei es eine große Hürde für kranke Menschen gewesen, wieder im normalen Leben Fuß zu fassen.
"Wir können stolz sein, dass sich das geändert hat", so der Bezirkstagspräsident. Heute würden die Menschen offen mit diesen Themen umgehen. Wichtig sei ein Netzwerk, damit die Menschen an die richtige Stelle in Sachen Beratung und Behandlung kommen. Mit dieser Kooperation gebe man den Menschen die Garantie, dass sie an die richtige Stelle geleitet werden.
Die medbo bezeichnete er als Erfolgsmodell schlechthin. "Wir haben die Kliniken zu den Menschen in der Region gebracht", so der Bezirkstagspräsident, der auch auf die 50 Betten in Cham verwies.
Anna Magin, Psychiatriekoordinatorin des Bezirks Oberpfalz, erklärte, dass es wichtig gewesen sei Strukturen zu schaffen. Ziel der Vereinbarung sei es, Klienten wie Patienten passgenaue individuelle Lösungen zu ermöglichen. Jeder, der Hilfe brauche, solle den für ihn geeigneten Platz im Hilfesystem und die für ihn geeigneten Angebote finden.
Hohe Priorität habe für alle Beteiligten die Selbstbestimmung des Klienten beziehungsweise Patienten, aber auch die Sichtweisen von Angehörigen und Mitarbeitern sollen Beachtung finden. Langfristig könne die Vereinbarung auf weitere Akteure der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung ausgedehnt werden. Enorm wichtig sei die Begleitung des Patienten auf dem Weg von der stationären in die ambulante Behandlung.
Dr. Stefan Gerhardinger von der Caritas erklärte, dass man hier ein bundesweit einzigartiges Projekt losgetreten habe. Mit der Vereinbarung gebe es nun eine sogenannte "integrale Versorgung".
Erika Pietsch, Koordinatorin von der medbo-Tagesklinik in Cham, dankte auch im Namen des Geschäftsführers der medbo Dr. Dr. Helmut Hausner allen Kooperationspartnern.
Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung schloss die Feierstunde im Haus am Klosterberg. Wieder wurde ein Meilenstein in der Versorgung der psychisch kranken Menschen im Landkreis Cham und darüber hinaus gesetzt.