Die Absolventen der Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege in Sulzbach-Rosenberg: Es gratulierten der Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (re.), der Personalchef der Caritas Regensburg, Stefan Schmidberger (li.), die Vertreterin des Landrats, Brigitte Bachmann (2. V. re.) und die Klassenleiterin Eugenia Lang (Mitte).
"Altenpflege ist eine Kunst, die Begabung und Intuition erfordert", sagte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann. In seiner Rede bedauerte er das oftmals negative öffentliche Image, das der Beruf "Altenpflege" habe. Kaum ein anderer Beruf sei mit so vielen Klischees und Vorurteilen behaftet. Für ihn sei Altenpflege die Kunst, Beziehungen aufzubauen und Menschen sogar in ihren intimsten Momenten nahe sein zu dürfen. "Die Pflege hilfsbedürftiger Menschen ist der Ur-Beruf der Nächstenliebe", sagte Weißmann. Er räumte zudem mit dem Vorurteil auf, dass Altenpfleger schlecht bezahlt würden. Die Caritas stehe für einen fairen Lohn. "Mitarbeiter bei der Caritas werden schon heute auf dem Niveau entlohnt, das Gesundheitsminister Jens Spahn fordert."
In Sulzbach-Rosenberg erhielten 14 Altenpfleger und sechs Pflegefachhelfer ihre Zeugnisse. Zudem schlossen neun Altenpfleger ihre Weiterbildung zum Praxisanleiter erfolgreich ab. "Sie mussten in ihrer Ausbildung sehr viel Energie und Anstrengung aufwenden", sagte die stellvertretende Schulleiterin Regina Koller. "Umso mehr dürfen sie nun Ihren Erfolg genießen!" Außer den Zeugnissen gab es für jeden Absolventen einen Schutzengel als Schlüsselanhänger. "Wie ein Schutzengel vermitteln auch sie den alten Menschen Geborgenheit und Sicherheit", sagte Koller. Die Pflegenden würden häufig in die Rolle eines Schutzengels schlüpfen. "Sie versorgen professionell die Gebrechen alter Menschen, wirken präventiv und kümmern sich auch um die psychosozialen Belange alter Menschen."
Wie gut die Absolventen diese bedeutende Rolle verinnerlicht haben, stellten sie in dem anrührenden Theaterstück "Was seht ihr Schwestern?" unter Beweis: Darin erzählten sie die Geschichte einer verstorbenen Frau, in deren Nachttisch die Pflegenden einen Brief fanden. In diesem Brief forderte die Verstorbene die "Schwestern" auf, ihren Beruf mit Empathie und einem ganzheitlichen Pflegeverständnis auszuüben. Nur so könnten sie dem pflegebedürftigen Menschen in seinen verschiedenen Facetten gerecht werden: dem inneren Kind, dem jungen Mädchen, der erwachsenen Frau, der Mutter und Großmutter. Alle Sehnsüchte, Wünsche, Ängste und Nöte fänden sich in dem einen gebrechlichen Körper.
Die Absolventen der Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege in Landshut: Es gratulierten der Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (li.), der Personalchef der Caritas Regensburg, Stefan Schmidberger (re., 2. Reihe), die Schulleiterin Sabine Wurzer (2. v. li.) und die Vertreterin der Regierung von Niederbayern, Stefanie Hellauer (re.).Burcom/Regensburg
In Landshut erhielten 16 Altenpfleger und elf Pflegefachhelfer ihre Zeugnisse, zwei Absolventinnen machen zusätzlich den berufsbegleitenden Studiengang "Pflege Dual" an der Technischen Hochschule Deggendorf. "Sie alle eint die Liebe zum Menschen und die Leidenschaft für ihren Beruf", sagte Schulleiterin Sabine Wurzer in ihrer Rede an die Absolventen. Angesichts des Fachkräftemangels ging sie auf berufspolitische Forderungen ihrer Branche ein. Der Bedarf und die Ansprüche an die Pflege stiegen rasant, gleichzeitig fehle vielerorts das Personal. Dies führe zu einer "Zuspitzung der Belastung". Wurzer sagte: "Wir fordern die Politik auf, die Entwicklung der professionellen Pflege wahr und ernst zu nehmen. Weg von der einseitig medizinlastigen Politik hin zu einer Gesundheitspolitik, die gleichberechtigt die professionelle Pflege im Blick hat."
Als Höhepunkt der Feier in Landshut gab es zum Abschluss einen CareSlam - Poesie für die Pflege mit politischen Inhalten. "Wir wollen der Pflege eine Stimme geben", sagte die Berlinern Yvonne Falkner, die CareSlam mitgegründet hat. Zwei Tage lang hatte sie in einem Workshop mit den Absolventen deren Auftritt geprobt. Der Titel lautete: "Wir sind keine Roboter!" In zwei Chören und mit vier "Frontfrauen" beklagten die Landshuter Altenpfleger und Pflegefachhelfer die "Kluft zwischen Theorie und Praxis". Die Altenpflege sei ein Reifeberuf. Altenpfleger bräuchten mehr Zeit, für die Menschen, die sie pflegen.
Zusatzinfo 1: Die Jahrgangsbesten in Sulzbach-Rosenberg
Die Jahrgansbeste in der Ausbildung "zum/r staatlich anerkannten Altenpfleger/in" an der Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege in Sulzbach-Rosenberg war Elisabeth Mitko mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Den Staatspreis in Form einer Urkunde für das am besten absolvierte dritte Ausbildungsjahr erhielten Elisabeth Mitko, Regina Pilhofer und Martina Forster. Unter den Absolventen der Pflegefachhelfer erreichte Lisa Wagner das beste Ergebnis mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Sie erhielt ebenfalls einen Staatspreis.
Zusatzinfo 2: Die Jahrgangsbesten in Landshut
Die Jahrgansbesten in der Ausbildung "zum/r staatlich anerkannten Altenpfleger/in" an der Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege in Landshut waren: Verena Geltinger (1,0) und Hannah Deliano (1,3). Beide erhielten den Staatspreis in Form einer Urkunde. Unter den Absolventen der Pflegefachhelfer erreichte Josee Aziandouvor das beste Ergebnis mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Sie erhielt ebenfalls einen Staatspreis.