Der Regensburger Diözesan-Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann bei der Überreichung der Ehrennadel und Urkunde in Gold an Josef Färber.KCV Deggendorf
Das ist das Ergebnis der Jahreshauptversammlung der Deggendorfer Caritas im Pfarrsaal St. Martin. Neben der zügig verlaufenen Wahl gab es bei der Zusammenkunft auch emotionale Momente: Für seinen Einsatz und seine Verdienste als langjähriger Vorsitzender wurde Josef Färber mit der Caritas-Ehrennadel und Urkunde in Gold ausgezeichnet! Zur Feier des Abends waren neben der Hohen Geistlichkeit auch die beiden Diözesan-Caritasdirektoren aus Regensburg und Passau, Diakon Michael Weißmann und Diakon Konrad Niederländer, gekommen – verläuft die Grenze der beiden Bistümer doch mitten durch das Deggendorfer Stadtgebiet.
In seinem Grußwort würdigte Diakon Konrad Niederländer die Akteure vor Ort als "liebe Caritäter", die er nach einem Jahr als Direktor nun kennenlernen könne. Die Caritas sei der soziale Arm der Kirche. In seiner Laudatio an den Vorsitzenden Josef Färber hob er dessen langjährigen Einsatz als Bürgermeister, Rektor und Vorstandsmitglied in der Caritas hervor. Färber hatte das Amt 2002 von seinem Vorgänger, Alt-OB Dieter Görlitz, übernommen.
Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft gewählt (v.l.): Pfarrer Josef Göppinger, Diakon Konrad Niederländer, Hans-Jürgen Weißenborn, Peter Hüttinger, Dr. Christian Moser, Paul Linsmaier, Josef Färber, Diakon Dieter Stuka, Aloisia Bauer, Stegan Swihota, Andreas Hackl, Barthl Kalb, Bernhard Jung und Diakon Michael Weißmann.KCV Deggendorf
Jesus kannte keine Berührungsängste
Die intensive Arbeit des Caritasverbands war eines der Themen auf der Jahreshauptversammlung. Kinderkrippen, Essen auf Rädern, Betreuung dementer Menschen - diese und viele weitere gesellschaftlich bedeutsame Aufgaben wären ohne den haupt- und ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Mitarbeiter nicht möglich. Josef Färber hob in seiner Ansprache besonders auch die enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis, dem "wichtigsten Partner", hervor: ,,Die Früchte dieser Zusammenarbeit ernten die Ärmsten, die Behinderten und Verschuldeten."
Der besondere Dank Färbers galt Pfarrer Franz Reitinger, der den Pfarrsaal St. Martin immer wieder für Feste und Versammlungen der Caritas zur Verfügung stelle. "Alt-MdB" Barthl Kalb nahm gerne Färbers dankende Worte für die Unterstützung bei der Organisation des Sonnenzugs - ,,schön, dass Du da bist" - entgegen. Und Alt-OB Dieter Görlitz vernahm diese sehr freundschaftliche Anerkennung aus dem Munde Josef Färbers: "Du bist immer da, wenn etwas zu organisieren oder zu tun ist".
Vom Gebrauch der Hände sprach Pfarrer Josef Göppinger in seinem Geistlichen Wort. Die Hände seien da zum Pflegen, Berühren, Verbinden und Trösten. Zwei Stellen aus dem Markus-Evangelium, in denen deutlich wird, dass Jesus keine Berührungsängste kannte und auch die von ihm Berührten nicht, unterstrichen dieses sehr eingängige Bild, in dem sich auch die intensive Arbeit der gesamten Caritas widerspiegelt.
Finanzielle Herausforderungen erfolgreich gemeistert
Die wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte der Arbeit im Caritas-Kreisverband Deggendorf nahm Geschäftsführer Hans-Jürgen Weißenborn in den Fokus und präsentierte beispielhaft einige wichtige Themen aus dem umfangreichen Tätigkeitsbericht, der auf der Internetpräsenz des Verbands und als Druckversion in der Geschäftsstelle verfügbar ist. Die Hilfe und Unterstützung für Bedürftige bedeute intensiven Einsatz und hohen finanziellen Aufwand. So war der gemeinnützig agierende Verein mit der notwendigen Schließung der Pflegestation konfrontiert, die jedoch, trotz großer Bedenken im Vorfeld, schließlich für alle Beteiligten, ,,vor allem die Patienten, um die es eigentlich geht", zufriedenstellen abgewickelt werden konnte. Die übergeordneten Verbände, Stadt und Landkreis federten die aufgelaufenen Defizite etlicher Einrichtungen ab, so dass am Ende des Vereinsjahrs eine schwarze Null erwirtschaftet wurde. Der Steuerberater Walter Bauer attestierte dem Vorstand, nach detaillierter Prüfung der Finanzen, eine wirtschaftliche Arbeit, ,,die den gesetzlichen Vorschriften entspricht".
"Keine Ressentiments"
Hauptanlass des Abends war die anstehende Vorstandswahl gewesen. Diakon Niederländer als Wahlleiter ließ per Akklamation und en bloc über einen Vorstand abstimmen, der im Wesentlichen der alte ist. Vorstand wurde erneut Josef Färber, seine Stellvertreterin Aloisia Bauer. Als Beiräte wurden OB Dr. Christian Moser, Pfarrer Josef Göppinger, Diakon Dieter Stuka, Barthl Kalb und Andreas Hackl gewählt. Der Caritasrat setzt sich erneut aus dem Vorsitzenden Stefan Swihota, Manfred Lantermann, Wolfgang Riedl, Stadtpfarrer Martin Neidl und Bernhard Jung zusammen.
Der amtierende OB Dr. Christian Moser dankte in seinem Grußwort für das Engagement des Caritasverbands und nutzte seinen Auftritt auch für einen wichtigen Hinweis: In der seit dem 17.7.2017 als bayerisches Transitzentrum Deggendorf auftretenden Einrichtung für Flüchtlinge, in der die Caritas die Asylsozialberatung verantwortet, seien von den 585 eingerichteten Plätzen 320 belegt. Dr. Moser warnte ausdrücklich vor weiteren Ressentiments gegen die in dieser Einrichtung lebenden Menschen.