Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz hatte den Regierungspräsidenten zur "Aktion Rollentausch" der Freien Wohlfahrtspflege Bayern eingeladen. Ziel der Aktion ist es, Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien einen Einblick in die soziale Arbeit in Bayern zu verschaffen.
"Ich habe sehr viel Respekt vor der Arbeit, die die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen hier täglich leisten. Die Wertschätzung für diesen Beruf ist in der Gesellschaft immer noch nicht hoch genug", betonte der Regierungspräsident nach seinem Schnupperpraktikum: "Die Arbeit zusammen mit den Kindern hat mir sehr gut gefallen. Damit es auch in diesem Berufsfeld zu einer Gleichstellung kommt, möchte ich vor allem auch junge Männer ermuntern, Erzieher oder Kinderpfleger zu werden." Dieser Vorschlag wurde von den Erzieherinnen im Augustinushaus voll unterstützt. Der Beruf ist nach Angaben der Zeitung "Die Zeit" in Bayern immer noch zu 98 Prozent in Frauenhand.
Mehr Platz für Kinder schaffen
Bei einem Rundgang durch die Kindertageseinrichtung erläuterte die Leiterin Brunhild Hering das Konzept des Kindergratens: "Bei uns steht die Bewegung im Vordergrund. Wir sehen die Bewegung in ihrer vielfältigsten Form als wesentlichen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit, denn Bewegung ist das Tor zum Lernen." Damit die Kinder so gut es geht toben können, gibt es in den beiden Gruppenräumen auch keine Tische. "Diese müssen vor dem Mittagessen jeden Tag durch unser Personal aufgebaut werden, weil wir keinen extra Raum zum Essen haben", erklärte Hering. Für zusätzliche Essensräume gebe es derzeit allerdings keine Fördermittel, bedauerte die Kindergartenleitung. Der Regierungspräsident erklärte, er werde diese Thematik einmal beim zuständigen Ministerium ansprechen.
Kinder wollten vieles über Flüchtlingskinder wissen
Auch die Vorschulkinder hatten extra Fragen an den Regierungspräsidenten vorbereitet. So wollten sie beispielweise von Axel Bartelt wissen, wer sich um die Flüchtlinge kümmert, ob diese auch etwas zu Essen und Trinken bekommen und ob die Flüchtlingskinder auch einen Kindergarten und eine Schule besuchen können. Der Regierungspräsident erklärte den Kindern, dass man in der Erstaufnahmeeinrichtung extra Räumlichkeiten für die Kinderbetreuung, ein Fußballfeld und einen Spielplatz eingerichtet habe und dass natürlich alle etwas zum Essen bekommen. Er machte den Vorschlag, dass der Kindergarten gerne einmal die Kinderbetreuung in der Erstaufnahmeeinrichtung besuchen könne.
Zusatzinfo:
Der Caritas-Uni-Kindergarten Augustinushaus im Regensburger Stadtsüden besteht aus zwei Gruppen. Insgesamt 50 Kinder werden von sieben Fachkräften betreut. In der Diözese Regensburg gibt es rund 400 katholische Kindertageseinrichtungen. Dazu gehören Kindergärten, Kinderkrippen und Kinderhorte. Für 60 Einrichtungen führt der Diözesan-Caritasverband die Geschäfte, drei Kindertageseinrichtungen betreibt er in eigener Trägerschaft. Dazu zählt auch das Augustinushaus. In den katholischen Kindertageseinrichtungen betreuen, bilden und erziehen täglich rund 3.400 pädagogische Kräfte mehr als 32.000 Kinder.